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Schilder warnen im Malliner Bachtal

Seuchengefahr auf dem Wanderweg?

Zirzow / Lesedauer: 3 min

Ausflügler haben Schilder auf der Grünen Runde, ein Wanderweg, fotografiert, die vor Lebensgefahr warnen. Was ist da nur in Zirzow los?
Veröffentlicht:21.06.2020, 08:00

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Eine junge Familie aus Chemnitz ist ziemlich verdattert. Und hat dies auch dem Nordkurier kundgetan. Denn auf einer ihrer Lieblingserholungsstrecken prangen plötzlich ziemlich bizarre Schilder, die doch einen gehörigen Schrecken einjagen. Da ist von „Seuchengefahr“ und „Lebensgefahr“ auf gelben und blauen Schildern die Rede. Im Malliner Bachtal an der Zirzower Mühle hat die Familie diese Beschilderung ausmachen können. Eine, die es vor gut vier Wochen noch nicht gegeben habe, wie die Naturfreunde versichern.

Der Zustand dieser ominösen Sperrung ist Peter Harbarg seit gut zwei Wochen bekannt, wie er dem Nordkurier berichtet. Von Seuchen- und Lebensgefahr könne keine Rede sein. Er ist der Vorsitzende der Neubrandenburger Wanderfreunde und kennt die Region wie seine Westentasche, natürlich auch die „Grüne Runde“. Das ist ein gut 40 Kilometer langer Wanderweg, der um Neubrandenburg führt. „Die Grüne Runde führt fast komplett durch die Gemarkung Neubrandenburg. Nur ein kleines Stück gehört zur Gemarkung Zirzow“, erklärt er.

Und gerade dieses Mini-Stück sorge für Ärger, denn der Flächeneigentümer würde durch seine Sperrung verhindern, dass Erholungssuchende den Weg passieren und somit die Grüne Runde auch bis zum Ende laufen können. Stattdessen lasse er lieber seine Kühe dort grasen. „Man muss wissen, dass der Weg über eine Weide führt“, so Peter Harbarg. Mit dem Weg an sich gebe es kein Problem. Bisher seien sich nach seiner Kenntnis weder Mensch noch Tier ins Gehege gekommen.

Wanderfreunde pflegen den Weg

Die Neubrandenburger Wanderfreunde kümmern sich nach eigenen Angaben um die Pflege und Unterhaltung des Weges – obwohl er sich in Privatbesitz befinde. Erst kürzlich habe es dort eine Menge zu tun gegeben und die Wanderfreunde hätten entbuscht, Treppen und Bänke unter die Lupe genommen. Aber natürlich suche sich die Vegetation schnell wieder ihren Weg. Drum sollten sich Naturfreunde nicht wundern, wenn doch Gras umgefallen ist. Es sei schon zweimal gemäht worden, aber es sei mitunter schon ein wenig anspruchsvoll, fügt er hinzu.

Und plötzlich war der Weg ohne Ankündigung gesperrt gewesen. Dabei sei das Stück enorm wichtig, ohne ihn gäbe es keine Grüne Runde. Sie würde sonst an einer Straße entlang führen oder einen beträchtlichen Umweg bedeuten. Somit hofft Peter Harbarg natürlich auf eine schnelle Lösung.

Vom Bauamtsleiter des Amtes Neverin, Alexander Diekow, heißt es auf Nordkurier-Anfrage, dass der Flächeneigentümer aufgefordert werde, die Zugänglichkeit des Weges wieder herzustellen. „Weil der Weg als der Öffentlichkeit gewidmet gilt“, erläutert er. Auch wenn der Betroffene der Eigentümer des Weges ist, dürfe er den Weg nicht dem Gemeingebrauch entziehen, so der Bauamtsleiter.