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Fahrrad-Demos

Radfahrer kämpfen für „freien“ Boulevard und mehr Radwege

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

In Neubrandenburg und Friedland wurde den Verantwortlichen von den Radlern Dampf gemacht. Dabei kam auch eine alte und strittige Forderung zur Sprache
Veröffentlicht:29.09.2019, 13:29

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Daran scheiden sich in Neubrandenburg seit Jahren die Geister: Sollen die Sperrzeiten für Radfahrer auf dem Boulevard aufgehoben werden oder alles so bleiben wie es ist? Nach der gültigen Regelung muss tagsüber abgestiegen werden. „Das ist nicht zu verstehen“, sagt am Wochenende der Chef der Regionalgruppe „Tollense“ im Fahrradclub Deutschland (ADFC), René Martin. Was könne daran so schwer sein, auf der breiten Turmstraße einen kleinen Radweg zu markieren?

Um diese und andere Forderungen publik zu machen, haben die organisierten Radfahrer am Sonnabend zu einer Radler-Demo aufgerufen. Unter dem Motto „Mehr Platz fürs Rad“ versammelten sich einige Dutzend Radfahrer am Fuße des HKB-Turms. Ausgelegt hatten die Frauen und Männer um René Martin eine 2,50 Meter breite Folie, über die zufällig vorbeikommende Radler fahren sollten. So breit sollte ein Radweg mit Gegenverkehr sein, heißt es.

Ost-West-Tangente für die Innenstadt gefordert

Von denen gibt es nach Ansicht der Radfahrer im ADFC auch in Neubrandenburg noch viel zu wenige. Die Demonstranten übergaben am Wochenende Verantwortlichen der Stadtverwaltung ihren Forderungskatalog. Darin bestehen sie unter anderem auf der Erarbeitung eines Radverkehrskonzeptes für die Stadt. Weiter wünschen sie sich eine für Radfahrer ausgebaute Ost-West-Tangente durch die Innenstadt, um eine sichere und komfortable Durchquerung möglich zu machen. Bedarfsampeln sollen abgeschafft und moderne Abstellanlagen für Fahrräder -–unter anderem am Bahnhof, am Marktplatzcenter, in der Turmstraße und vor öffentlichen Gebäuden – angeschafft werden.

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Geht es nach dem Willen der Rad-Enthusiasten sollten auch genügend Ladestationen für E-Bikes in der City möglich sein. Und eine ganz aktuelle Forderung: Die innerörtliche Umgehung, deren Eröffnung bevorsteht, soll auch für Radfahrer freigegeben werden.

Friedländer demonstrieren für Radweg an der L 281

Auch in Friedland haben Radfahrer Flagge gezeigt. Am Sonntag Vormittag starteten mehr als 100 radelnde Gelbwesten in Richtung Neu Schönbeck gestartet. Die Amtsvorsteher von Woldegk und Friedland, die Ortsvorsteher und auch die Bürgermeister beider Städte sowie die Interessengemeinschaft Schönbeck hatten zu einer gemeinsamen Fahrraddemo aufgerufen.

Der Grund: Seitdem das Ministerium für Infrastruktur den Fahrradweg zwischen Schönbeck und Friedland von der Prioritätenliste nahm, ist man dort nicht mehr sonderlich gut auf Schwerin zu sprechen. Denn so viel ist mittlerweile klar: Der Landkreis hatte die Strecke auf dem Zettel, wenn auch nicht an erster Stelle. Doch nachdem das geldgebende Ministerium die Prioritätenliste in der Hand hatte, war der Fahrradweg an der L 281 plötzlich raus. Das muss, so die Forderung der Protest-Radler auf dem Land, geändert werden. Der Kampf um die Radwege währt hier schon länger als zehn Jahre.