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Bauarbeiten

Parkplatz-Kündigung sorgt für Ärger in Neubrandenburg

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Wie angekündigt, soll ein Parkplatz in Neubrandenburg bebaut werden. Den Mietern der Dauerparkplätze wurde jetzt gekündigt - mit sehr kurzer Frist.
Veröffentlicht:21.12.2019, 06:32

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Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen flatterte den Parkplatz-Dauermietern unangenehme Post ins Haus, die viele verärgert und ratlos zurücklässt. Die Mietverträge ihrer Stellplätze an der Neutorstraße unweit der Stadtmauer wurden zum 31. Januar 2020 gekündigt. Als Grund wurden Bauarbeiten angegeben.

Nach dem Verkauf des städtischen Grundstücks soll dort eine Mischbebauung aus Gewerbe und Wohnen entstehen, wie der Nordkurier erfuhr. Das Gelände war schon mehrfach für eine Bebauung im Gespräch, deswegen wurde in den Parkplatz auch kaum noch etwas investiert, obwohl die Nutzer sich immer wieder etwa über tiefe Schlaglöcher und nasse Füße beklagten.

Kaum alternative Parkplätze

Eigentümerin des Parkplatzes ist die Stadt Neubrandenburg, vertreten durch die KEG Kommunale Entwicklungsgesellschaft mbH. Der Neuwoges-Konzern bewirtschaftete diesen 108 Stellflächen umfassenden Parkplatz, der sowohl vermietete als auch öffentliche Parkplätze umfasst. Die Dauerparkplätze sind gerade bei den Gewerbetreibenden in der Innenstadt beliebt, die sich nach der Kündigung jetzt fragen, wo sie künftig in der Innenstadt parken sollen, um ihren Geschäften in Ruhe nachgehen zu können.

„Auf Anfrage wurde mir gesagt, ich solle den Divi-Parkplatz nutzen“, schimpft am Freitagnachmittag ein Dauerparkplatz-Nutzer auf dem Weg zu seinem Auto. Die Distanz zu der großen Parkfläche am Stargarder Tor ist ihm und auch vielen anderen Betroffenen zu weit. Eine Anwohnerin fürchtet, dass nach der kurzfristig angekündigten Schließung der Parkplätze viele ehemalige Nutzer durch die Innenstadt „irren“ werden, um einen der jetzt schon knappen Stellplätze zu ergattern. Mit Ausweichmöglichkeiten für Dauerparker sieht es ihrer Ansicht nach schlecht aus. „Bei der Tiefgarage am Stadtring-Treff stehe ich auf der Warteliste auf Platz 13“, sagte sie.

Parkhaus am Marien-Carrée

Die Anwohnerin moniert auch, dass nicht zuletzt mit den vielen Veranstaltungen immer mehr Autos in die Stadt geholt, vorerst aber keine neuen Stellflächen geschaffen würden. Erst im zweiten Bauabschnitt des Marien-Carrée soll auf dem südlichen Teil des Grundstücks neben einer Einzelhandelsfläche von 2100 Quadratmetern im Erdgeschoss ein darüber stehendes Parkhaus mit 316 Stellplätzen errichtet werden.

CDU-Stadtvertreter Björn Bromberger trat in Diskussionen auf Sozialen Medien Befürchtungen entgegen, Gewerbetreibende in der Innenstadt könnten wegen der Parkplatz-Schließung aufgeben. Er gab auch zu bedenken, dass kein Anrecht auf einen Parkplatz vor der Haustür bestehe. Ein anderer Diskutant freute sich, dass mit dem Parkplatz ein „Schandfleck“ verschwindet. „Das wurde auch Zeit, dass diese Abzocker-Modderfläche endlich wieder sinnvoll genutzt wird.“