StartseiteRegionalNeubrandenburg▶ Nationale Auszeichnung für Naturjuwel bei Rühlow

Nationales Geotop

▶ Nationale Auszeichnung für Naturjuwel bei Rühlow

Rühlow / Lesedauer: 2 min

Es wäre eine bedeutende Auszeichnung für ein Naturjuwel in der Nähe von Neubrandenburg. Doch Naturschützer und Gemeindevertreter tuen sich schwer damit. Aus mehreren Gründen.
Veröffentlicht:12.10.2019, 06:22

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Es ist eine eigentümliche und beeindruckende Landschaft, zudem ein Zeuge der letzten Eiszeit. Das Rühlower Os mit seinem markanten Os-Auge, das im Naturschutzgebiet zwischen Warlin und Rühlow liegt.

Nun soll es in den erlesenen Kreis der Nationalen Geotope aufgenommen werden. Eine Zertifizierung, die von der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologie vorgenommen wird. Zum erlesenen Kreis zählen beispielsweise die Kreideküste von Jasmund und die Feldberger Seenlandschaft.

Bislang wenig Aufmerksamkeit für das Naturjuwel

„Wir wollen mit der Auszeichnung eine Wertschätzung für die Objekte erringen und erreichen, dass sie gut beschildert und freigehalten werden“, sagt Akademie-Geschäftsführer Rainer Müller. Tatsächlich scheint das kleine grüne Schild, das auf der Straße von Warlin nach Rühlower in den Wald weist, bereits etwas veraltet. Im Forst selbst steht noch eine Informationstafel, die das Os als Teil der Eiszeitroute erklärt nennt. Viel mehr ist nicht zu finden.

Gemeinde tut sich schwer

Auch die Gemeindevertretung Sponholz sah sich zuletzt mit dem Rühlower Os „konfrontiert“. Die Abgeordneten sollten darüber entscheiden, ob sie die Auszeichnung annehmen und sich damit für die Objektpflege und die öffentliche Zugänglichkeit bereit erklären. „Aber die Fläche gehört uns gar nicht“, erklärt Bürgermeister Ralph-Günter Schult. „Dann können wir ja wohl schlecht darüber entscheiden, inwiefern es öffentlich zugänglich bleibt“, schiebt Schult nach.

Tatsächlich gehört das Gebiet seit Beginn des 21. Jahrhunderts der Nabu-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern, wie deren Vorstandsvorsitzender Stefan Schwill bestätigt. Von der Auszeichnung wusste er beim Anruf des Nordkurier allerdings noch nichts. Die Stiftung strebe aktuell nicht an, mehr Menschen anzulocken.“ Immerhin sei das Gebiet auch als Lebensraum für Reptilien- und Amphibien besonders schützenswert.