StartseiteRegionalNeubrandenburgLandwirt plant Zehn-Millionen-Investition bei Friedland

Mehr als 1000 Kühe

Landwirt plant Zehn-Millionen-Investition bei Friedland

Friedland / Lesedauer: 2 min

Am Rande Friedlands könnte eine neue Milchviehanlage entstehen. Der Landwirt ist kein Unbekannter. Die Fehler vergleichbarer Projekte in der Region wollen er und die Stadtvertreter unbedingt vermeiden.
Veröffentlicht:04.02.2020, 05:26

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Schon jetzt ist kurz hinter Friedland an der Bundesstraße 197 einiges los. Mehrere Solarparks, eine Biogasanlage und gut 300 Jungrinder sind hier stationiert. Geht es nach Arne Gunnink, könnte hier noch mehr los sein. Auf einer rund sieben Hektar großen Grünfläche zwischen Biogasanlage und Gewerbegebiet möchte der Landwirt eine Milchviehanlage mit Platz für 1000 bis 1100 Kühe bauen. Im benachbarten Roga, wo er mit der „Neue Salower Milchviehbetrieb Verwaltungs GmbH“ 1000 Milchkühe hält, seien die Kapazitäten erschöpft.

Acht Menschen und Tausend Kühe

Was jetzt in Friedland entstehen könnte, dürfte mit den Ställen in Roga kaum vergleichbar sein. „Es wird eine hochmoderne Anlage auf dem neuesten Stand“, kündigt Gunnink an. Gut zehn Millionen Euro sollen investiert werden. Die Arbeit, die in Roga von Melkern geleistet wird, würden in Friedland Melkroboter übernehmen. Statt schweißtreibend zu melken, stünden aber eher Management-Aufgaben an. Acht Stellen plant er für die neue Anlage.

Die Roboter sind eines der Argumente, deretwegen Gunnink selbstbewusst höchstes Tier- und Menschenwohl ankündigt. Sorgen, dass in der Bevölkerung nach dem Protest gegen knapp 40 000 Hühner auch die rund 1000 Milchkühe auf Ablehnung stoßen könnten, mache er sich nicht. „Hätten die Voruntersuchungen eine unzumutbare Belastung ergeben, hätte ich keinen Bauantrag gestellt“, sagt er. Auch die Futterflächen wären größtenteils fernab des Stadtgebietes, auf rund 600 Hektar bis nach Kavelpass. Akzeptanz in der Bevölkerung wünsche er sich natürlich dennoch. „Es wäre schön, wenn die Landwirtschaft wieder näher an Friedland heranrückt“, sagt er.

Mut zu einem transparenten Verfahren

Am kommenden Donnerstag wird das Projekt öffentlich vorgestellt. „Wir wollten es öffentlich machen, bevor es einen Verlauf nimmt wie bei den Hühnerställen“, sagt der Ausschussvorsitzende Helmut Dröse (CDU). Dort sei einiges schiefgelaufen. Dass bei den Einwohnern der Eindruck entstand, die Stadtvertretung wolle das Projekt ohne Transparenz durchbringen. Letztlich wurde der Bau dreier Legehennenanlagen verhindert.