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Bürger und Bußgelder

Knapp 100 Verfahren gegen Corona-Sünder in Neubrandenburg

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Wegen des Verstoßes gegen die Corona-Kontaktbeschränkungen hat die Stadt Neubrandenburg mittlerweile mehr als 90 Ordnungsverfahren eingeleitet.
Veröffentlicht:03.05.2020, 11:38

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Die Stadt Neubrandenburg hat bislang 93 Verfahren wegen des Verstoßes gegen die Corona-Kontaktbeschränkungen eingeleitet. Das teilt das Rathaus auf Nordkurier-Anfrage mit. Den betroffenen Bürgern drohe damit ein Bußgeld von 150 Euro, wie eine Sprecherin erläuterte.

Es sind in Neubrandenburg die ersten eingeleiteten Verfahren, seitdem die Beschränkungen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus vor gut einem Monat verschärft wurden. Der älteste Vorfall geschah bereits am 3. April. „Es sind ganz unterschiedliche Fälle“, erklärt Rathaussprecherin Anett Seidel. Mal saßen drei Personen, die nicht zur gleichen Kernfamilie gehören, in einem Auto, mal wurde eine Gartenparty mit gleich elf Personen aufgelöst. Ein Wiederholungstäter sei auch dabei. Alle der Stadt gemeldeten Vorfälle gehen auf die Polizei Neubrandenburg zurück, wie es aus dem Rathaus heißt.

Die Neubrandenburger Polizei berichtete von knapp 30 Vorfällen zu Beginn der Woche. Die unterschiedlichen Zahlen liegen an den verschiedenen Zählweisen der Behörden. Während die Verwaltung die Verfahren gegen einzelne Personen zählt, gibt die Polizei Fallzahlen an, bei denen auch mehrere Personen beteiligt sein können – oder im Falle des Verstoßes gegen das Kontaktverbot gar müssen. Polizeisprecherin Diana Mehlberg wies allerdings erneut darauf hin, dass die Zahlen nicht vollends belastbar seien, da die Polizei keine extra angelegte Corona-Statistik führe.

Bislang keine Bußgeldverfahren im Umland

Im Neubrandenburger Umland sind hingegen noch keine Bußgeldverfahren eingeleitet worden. Das sagten sowohl Friedlands Ordnungsamtsleiterin Anna Enenkel als auch ihr Pendant in Burg Stargard, Tilo Granzow. Dabei hatte es nach Polizeiangaben auch hier wenige Fälle gegeben. Nur ein einziger in Burg Stargard, ein paar in Friedland. Mal handelte sich dabei um Jugendliche, die gemeinsam alkoholische Getränke zu sich nahmen, die eine oder andere Gartenfete musste in Friedland auch schon aufgelöst werden.

Doch die Gesamtzahl von elf Vorfällen im Bereich des Reviers Friedland, zu dem neben Burg Stargard unter anderem auch Woldegk zählt, ist arg gering. Auch hier belassen es die Ordnungsämter meist bei Ermahnungen.

Darüber hinaus gehen die Meldungen der Polizei wohl nicht immer an die örtlichen Behörden, sondern zuweilen auch direkt an den Landkreis. Elf Anzeigen der Polizei sind hier nach Angaben der Verwaltung insgesamt erst gelandet. Doch die geringen Fallzahlen scheinen zumindest aufzuzeigen: Bereichern können sich die Behörden in der Corona-Krise hierzulande nicht. Auch wenn derartige Behauptungen vor allem in sozialen Netzwerken gerne mal laut werden.