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Straßenverkehr

Hat Neubrandenburg ein Problem mit rasenden Fahrradfahrern?

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

In einigen Straßen Neubrandenburgs sollen Fahrradfahrer immer wieder rücksichtslos auf dem Bürgersteig fahren. Doch solche Fälle zu ahnden, ist schwierig.
Veröffentlicht:04.07.2019, 18:10

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Eine Nordkurier-Leserin hat ein rasantes Problem mit Neubrandenburger Fahrradfahrern in der Oststadt. Sie sei dort unterwegs gewesen. „Die Fahrradfahrer sind mal wieder wie die Bekloppten auf dem Bürgersteig gefahren“, sagt die aufgebrachte Seniorin. Sie habe Parkinson und sei teilweise gar nicht schnell genug, um der zweirädrigen Gefahr noch auszuweichen, sagt sie. Von einem Fahrer wurde sie auch noch übel beschimpft, nachdem dieser sie in der Einsteinstraße, die keinen Fahrradweg aufweist, fast über den Haufen gefahren hatte.

Ordnungsamt ist die falsche Adresse

Doch was hätte sie machen können? Ein Kennzeichen zum Aufschreiben gibt es nicht, und so ein Radler ist in der Folge auch fix aus der Sicht verschwunden. Das Ordnungsamt der Stadt wäre in diesem Fall die falsche Adresse. Nur der ruhende Verkehr fällt in dessen Aufgabenbereich.

Stadt-Sprecher Sebastian Welzel versichert: „Die Mitarbeiter versuchen durchaus, das Gespräch zu suchen, wenn sie rücksichtslose Fahrradfahrer sehen.“ Nur in den Weg stellen dürfte sich das Ordnungsamt nicht. „Das würde die Befugnisse bereits übersteigen.“ Welzel appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, sich den ersten Satz der Straßenverkehrsordnung ins Gedächtnis zu rufen: „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.“

Polizei sammelt Hinweise

Auch die Polizei hofft darauf, dass Fußgänger, Auto- und Fahrradfahrer in gleichen Teilen ihr Verhalten hinterfragen – bietet jedoch bei Sorgen Unterstützung an. „Man kann mit derartigen Anliegen immer auf uns zukommen“, sagt Polizeisprecherin Diana Mehlberg. Doch es dürften nicht einfach pauschale Angaben sein, wie „überall in der Oststadt“ und „alle Fahrradfahrer“. Bei detaillierten Angaben sehe das schon anders aus.

Die Polizei sammele die Hinweise, um im Zweifel Maßnahmen wie stationäre Kontrollen durchzuführen. Die Stadt ihrerseits hat längst zum Ziel, durch mehr Fahrradwege das Konfliktpotenzial zu minimieren. „Das geht aber eben nicht von heute auf morgen“, so Stadtsprecher Wenzel.