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Experte bestätigt historisches Stück Stadtmauer

Altentreptow / Lesedauer: 2 min

In Sachen Mauer am Brandenburger Tor ist jetzt eine Entscheidung gefallen. Ein Bauhistoriker hat sie sich angeschaut und kam zu einem eindeutigen Urteil.
Veröffentlicht:14.12.2018, 15:25

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Vor 14 Tagen förderte das Abrissunternehmen Munzinger am Brandenburger Tor in Altentreptow ein Stück Mauer zutage. Eigentlich sollten nur die drei maroden Häuser in der Breitscheidstraße und der Mauerstraße verschwinden. Schnell kam die Vermutung auf, dass die Rückwand des alten Hauses in der Breitscheidstraße möglicherweise ein Stück Stadtmauer sein könnte. Die Firma handelte entsprechend ihrer denkmalschutzrechtlichen Genehmigung und zeigte den Fund an. Die Abrissarbeiten wurden daraufhin eingestellt. Dr. Jan Schirmer, ein Spezialist des Schweriner Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege für Bürgerhäuser und Stadtmauern, schaute sich als Erster die Mauerreste am Brandenburger Tor an und empfahl den Verantwortlichen einen Bauhistoriker hinzuzuziehen. Er selbst wollte sich nicht festlegen. Die Stadt entschied sich für den Greifswalder Spezialisten André Lutzes. Er versprach, sich die freigelegte Mauer am Brandenburger Tor noch vor Weihnachten anzuschauen und zu begutachten. Lutze hielt Wort und war am vergangenen Mittwoch in Altentreptow, informierte Bürgermeister Volker Bartl am Freitag. Die Feststellung von Lutze bestätigte die Vermutung und Hoffnung vieler in der Stadt. „Er ist der Überzeugung, es ist eine historische Mauer und schätzt sie auf das 15. Jahrhundert“, gibt Altentreptows Bürgermeister die Feststellung des Fachmanns wider. Lutze wird eine Dokumentation erarbeiten und fachlich den Abbau der beiden Häuser in der Mauerstraße begleiten.

Bei der Besichtigung der noch stehenden Häuser hatte sich außerdem sich gezeigt, dass die gesamte Front der Mauerstraße 1, das heißt die Rückseite der freigelegten Mauer, verputzt und mit Tapeten verklebt ist. Da es sich jetzt um einen historischen Fund handelt, muss das alles in Kleinstarbeit abgetragen werden. Die Verwaltung ist gewillt dafür zu sorgen.

Die Mauer könnte nach der ausführlich Dokumentation abgerissen werden, erläuterte Bartl. Doch die Stadt habe sich anders entschieden. Sie will das Stück Geschichte für die Nachwelt erhalten. Es wird in voller Länge stehenbleiben und die beiden freigeräumten Grundstücke am Brandenburger Tor werden auch in Zukunft nicht mehr bebaut. Es könnte dann an diesem Standort eine kleine Parkanlage mit Bänken entstehen, so erste Vorstellungen. Natürlich wird dafür Geld benötigt. Man werde versuchen, für die Herrichtung der Grundstücke und die Sicherung der historischen Mauer Fördergelder einzuwerben.