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Illegale Entsorgung

Es modert in Neubrandenburgs Oststadt

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Am äußersten Rand der Oststadt sorgen Hinterlassenschaften fauler Kleingärtner und Hausbesitzer für Dschungel-Atmosphäre – und Frust! Es gärt und modert.
Veröffentlicht:24.06.2019, 16:30

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Im Süden der Neubrandenburger Oststadt modert und gärt es vor sich hin! Meterhoch und viele Meter lang türmt sich zwischen Fuchs- und Kleinmarder- und Wieselweg und dem Kiestagebau „grüner Müll“: tonnenweise Rasenschnitt, entfernte Äste und Zweige und bekämpftes Unkraut.

Der frisch wiedergewählte CDU-Ratsherr Dieter Stegemann stapft vorneweg. Den Neubrandenburger, der hier im Süden der Oststadt lebt, treibt noch immer um, was ihm Anwohner während seines Wahlkampfes hier erzählt und gezeigt haben. Nun sieht er es mit eigenen Augen.

Täter muss auf frischer Tat ertappt werden

Stegemann, so die Bitte einiger Nachbarn, möge sich als Stadtvertreter um die Verstöße gegen geltendes Recht kümmern. Ertappten Müllsündern kann das teuer zu stehen kommen. Laut der städtischen „Verordnung zur Verbesserung der Sauberkeit und Sicherheit“ können diejenigen, die Abfälle auf öffentlichen Grün- und Freiflächen oder in der freien Landschaft wegwerfen, dafür mit einer Geldbuße bis 5000 Euro zur Kasse gebeten werden.

Wer an dem traurigen Zustand Schuld trägt, ist kaum zu ermitteln. Es müsse, heißt es bei solchen Gelegenheiten immer aus dem Ordnungsamt, schon jemand auf frischer Tat ertappt werden.

Von Stadtförster Carsten Düde hat Stegemann erfahren, dass der nun hier ein Verbotsschild für den illegalen Müll aufstellen lassen will. „Aber“, zuckt der Stadtvertreter mit den Schultern, „eigentlich wissen doch alle, dass so etwas verboten ist und machen es dennoch“.

Abgabemengen haben sich drastisch verringert

Der Kreistag der Seenplatte hat im vergangenen Jahr eine drastische Steigerung der Gebühren für grünen Müll beschlossen – nachdem zuvor sogar die kostenlose Abgabe diskutiert worden war. Im Neubrandenburger Wertstoffhof kostet ein Kubikmeter Grünschnitt nun seit Jahresbeginn ganze 15,64 Euro. Fast eine Verdopplung. im vergangenen Jahr mussten Hausbesitzer und Gartenpächter dafür noch rund acht Euro auf den Tisch legen. „Aber Transport und Kompostierung kostet auch Geld“, sagt Jürgen Hirlemann, Remondis-Niederlassungsleiter in Neubrandenburg.

Im Neubrandenburger Wertstoffhof muss schon jetzt ein Rückgang der Abgabemengen registriert werden. Etwa 2300 Kubikmeter sind hier bislang erst angeliefert worden, viel weniger als im vergangenen Jahr. Fast 10.000 Kubikmeter sind das im Jahr 2018 insgesamt gewesen, was Kleingärtner und Hausbesitzer hiergelassen haben. Das kann, so ein nachdenklicher Hirlemann, schon mit den höheren Preisen in Zusammenhang stehen.