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BAZ-Halle in Neubrandenburg ist völlig marode

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Auch mehr als zwei Jahre nach dem erfolgreichen Verkauf der ehemaligen Mehrzweckhalle an der Hochstraße geht der Verfall des Gebäudes ungebremst weiter.
Veröffentlicht:09.12.2019, 06:10

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Der Zustand der ehemaligen Mehrzweckhalle im Neubrandenburger Osten hat sich nach der Versteigerung des Gebäudes auf der Norddeutschen Grundstückauktion im Jahr 2017 stetig weiter verschlechtert. Bemühungen des oder der neuen Besitzer, an dem Zustand etwas zu ändern, sind nicht erkennbar.

Aber das müssen die auch nicht. Wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung auf Nordkurier-Nachfrage sagte, existieren in dem Kaufvertrag zwischen Stadt und Neubesitzer auch keine Fristen, in denen der Käufer gezwungen ist, etwas zu tun. Allerdings habe das städtische Ordnungsamt angesichts des desolaten baulichen Zustandes des Gebäudes vom Eigentümer bereits Sicherheitsmaßnahmen verlangt, denen auch nachgekommen sein soll, wie es heißt. Gleiches gelte für die benachbarte Ex-Berufsschule, so die Rathaus-Sprecherin weiter. Beide Immobilien befinden sich „im Blick“ des Ordnungsamtes, das sich mit den Besitzern immer wieder in Verbindung setzt, wenn tatsächlich Gefahren für Ordnung und Sicherheit bestehen.

Stadt konnte Abriss nicht selbst bezahlen

Dabei war die Stadt im Frühjahr 2017 froh, die bebauten Grundstücke endlich los geworden zu sein. Für 100 000 Euro hatte die ehemalige Sport- und Kulturhalle, in der früher sämtliche Bands, die in der DDR Rang und Namen hatten, aufgetreten sind, nach einigen vergeblichen Versuchen einen neuen Besitzer gefunden. 25 000 Euro musste der Käufer der Berufsschule, zu der immerhin fast 9000 Quadratmeter Fläche gehören, auf den Tisch legen. Gemäß dem für das Areal gültigen städtischen Bebauungsplan besteht das Ziel immer noch in der Ansiedlung von Gewerbe- und Handwerksbetrieben.

Am liebsten hätte die Stadt schon vor Jahren die alte Berufsschule abgerissen, um die Vermarktungschancen für die Ansiedlung von kleineren Betrieben zu erhöhen. Aber weil sich die Gegend in der Oststadt unweit der Hochstraße außerhalb jeglichen Fördergebiets befindet, musste alles so bleiben, wie es ist. Aus eigener Tasche konnte sich die Stadt nie leisten, das Gebäude abzureißen.

Die BAZ-Halle musste wegen des dringenden Sanierungsbedarfs im Jahr 2015 dichtgemacht werden. Ein möglicher Interessent, der damals den Plan hegte, die leer stehende BAZ-Halle in der Oststadt zu erwerben, hatte eine Frist für ein gefordertes Nutzungs- und Finanzierungskonzept ein Jahr später verstreichen lassen. Ein Käufer, der die Immobilie schon im Jahr 2011 erwarb, hatte nie die komplette Kaufsumme bezahlt – das Gebäude ging so wieder in den Besitz der Stadt über.