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Neu.sw-Stadion

Bälle landen seit Monaten im Gätenbach

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

2017 wurde ein Ballfangzaun des neu.sw-Stadions in Neubrandenburg entfernt. Ein neuer Zaun lässt auf sich erwarten, ein neuer soll Zehntausende Euro kosten.
Veröffentlicht:27.11.2018, 12:23

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Er möchte noch einen Wunsch äußern, sagte Ronny Stamer, Trainer von Verbandsliga-Spitzenreiter MSV Pampow, kürzlich am Ende der Pressekonferenz nach dem 0:0-Spiel beim 1. FC Neubrandenburg 04. Ob es möglich sei, auch auf der hinteren Seite des Stadions ein Netz oder etwas Ähnliches aufzuhängen, damit die Bälle beim Warmschießen und während des Spiels nicht andauernd im Wasser landeten.

Klingt nach einer simplen Angelegenheit – ist jedoch in Neubrandenburg ein nicht nur Monate, sondern mehr als ein Jahr währendes Ärgernis. Im neu.sw-Stadion, wichtigste Fußball-Arena in der Stadt und der näheren Umgebung, herrschen in dieser Hinsicht miesere Bedingungen als auf manch Dorfbolzplatz. Längst nicht mehr lustig, sondern nur noch beschämend finden die Fans den Anblick von im Bach nach Bällen fischenden Fußballern und Ordnern. Nasse Füße, eine Peinlichkeit.

2017 war der bejahrte Ballfangzaun auf der Südseite vom städtischen Eigenbetrieb Immobilienmanagement, das für das neu.sw-Stadion zuständig ist, aus Sicherheitsgründen abgebaut worden. Statt dessen wurden Bauzaun-Felder von lediglich zwei Metern Höhe aufgestellt. Die stehen da nach wie vor, und viele Bälle fliegen darüber hinweg. Gleich dahinter fließt der Gätenbach, immer bereit, Dinge, die in ihm baden gehen, unverzüglich in Richtung Tollensesee zu transportieren. Wer sich also hier als Verein einmietet, sollte einen Kescher für den schnellen Rettungseinsatz zur Verfügung haben.

Kostenschätzungen liegen bei rund 65.000 Euro

Es werden nicht die besten Eindrücke von den hiesigen Bedingungen sein, mit denen Fußball-Gäste aus Neubrandenburg die Heimreise antreten. Immerhin, um Punkte kämpfen im neu.sw-Stadion Bundesliga-B-Juniorinnen, Regionalliga-C-Junioren aus dem deutschen Nordosten, die Männer aus der Verbandsliga, der höchsten MV-Spielklasse, und viele mehr.

Auf eine Nordkurier-Nachfrage zur Thematik im Oktober 2017 hieß es aus dem Rathaus: Der Zaun vor dem Gätenbach „muss komplett neu errichtet werden. Die aktuellen Kostenschätzungen liegen bei rund 65.000 Euro, unter anderem, weil wegen der Windlast auch größere statische Berechnungen nötig sind. Diese Summe steht aktuell leider nicht zur Verfügung. Derzeit wird deshalb nach einer kostengünstigeren Variante gesucht. Gelingt das nicht, kann der neue Zaun frühestens im nächsten Jahr errichtet werden. Provisorien sind aus Sicherheitsgründen schwierig“. Die Kicker mussten sich also in Geduld üben. Das taten sie.

Alternative Lösungsvorschläge werden geprüft

Dieser Tage fragte der Nordkurier erneut nach dem Stand der Dinge in puncto Ballfangzaun. Und erfuhr aus der städtischen Pressestelle: „Zielstellung ist es, bis zum Frühjahr 2019 zum Beginn des Trainings- und Spielbetriebes eine abschließende Lösung gefunden zu haben. Durch die schwierigen Gründungsbedingungen in diesem torfigem Gebiet sind die Baukosten deutlich erhöht. Die aktuellen Kostenschätzungen zwingen uns daher, alternative Lösungsvorschläge zu betrachten und zu prüfen.“

Könnte „alternativ“ bedeuten, dass ein privater Unternehmer einspringt? Dem Vernehmen nach laufen entsprechende Gespräche.