Mordprozess
▶ Angeklagter David H. bestreitet, Leonie je geschlagen zu haben
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min
Der Angeklagte im Mordfall Leonie, David H., hat sich am Montag erstmals zu den Tatvorwürfen um den Tod der kleinen Leonie geäußert - dabei aber nicht selbst gesprochen. Stattdessen verlasen seine Anwälte eine Erklärung. Fragen des Gerichts an David H. wollten die Verteidiger nicht zulassen.
David H. belastet Leonies Mutter schwer - und will aus Liebe zu ihr geschwiegen haben
David H. bestritt in der Aussage, Leonie je geschlagen oder misshandelt zu haben und belastete die Mutter Janine Z. schwer. Sie soll Leonie mit dem Fuß getreten haben, woraufhin das Mädchen mit dem Kopf gegen die Wand geknallt sei. Er habe Janine Z. so sehr geliebt, dass er diese Aussage zum Fußtritt der Mutter in den polizeilichen Vernehmungen bisher verschwiegen habe. Die Aussage dauerte am Vormittag zunächst noch an.
Als Angeklagter hat H. grundsätzlich das Recht, in dem Prozess zu schweigen oder sich nur über seine Anwälte zu äußern. Bisher hatte er davon insoweit Gebrauch gemacht, dass er sich zu den Anschuldigungen gegen ihn nicht äußerte und allenfalls gelegentlich dabei beobachtet oder gehört werden konnte, wie er mit seinen zwei Verteidigern sprach.
+++ Alle Nordkurier-Artikel zum Mordfall Leonie finden Sie hier. +++
Die Staatsanwaltschaft wirft H. Mord durch Unterlassen und Misshandlung von Schutzbefohlenen vor. Offen ist bislang, welche Rolle seine Partnerin und Leonies Mutter Janine Z. an dem Tod des Mädchens hatte. Sie hatte den Angeklagten bei ihren nicht-öffentlichen Aussagen wiederholt schwer belastet – zuletzt in der vorigen Woche.