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Behörden-Irrtum

Abgeschobener Afghane aus Neubrandenburg wird zurückgeholt

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Ein junger Mann wurde wegen eines Behördenfehlers nach Afghanistan abgeschoben. Jetzt soll er zurück ins Flugzeug nach Deutschland steigen.
Veröffentlicht:18.07.2018, 16:40
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Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) will einen unrechtmäßig abgeschobenen Asylbewerber aus Afghanistan zurückholen. „Das Bamf will die für die Rückholung nötigen Schritte einleiten”, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Mittwoch. Der 26-Jährige aus Neubrandenburg war vor Kurzem in seine Heimat zurückgeflogen worden.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) räumte am Mittwoch Fehler des Bamf ein. Nicht einmal die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern hätten über den Fehler des Flüchtlingsbundesamtes Bescheid gewusst, sagte er in Berlin.

So habe die Behörde die Identität von Nasibullah S. falsch zugeordnet. Bei dem Afghanen handelt es sich um einen jener 69 Menschen, die am 3. Juli nach Kabul geflogen worden waren.

Afghane hat gegen Ablehnung geklagt

Das Bamf ging der Anwältin des 26-Jährigen, Sonja Steffen (SPD), zufolge trotz eines richterlichen Hinweises davon aus, dass der Asylantrag des Flüchtlings rechtskräftig abgelehnt worden sei. Der Mann hatte laut Sonja Steffen aber schon im vergangenen Jahr gegen die Ablehnung geklagt.

Dies bestätigte auch das zuständige Verwaltungsgericht in Greifswald. Zu diesem Zeitpunkt des Verfahrens hätte der Mann nicht abgeschoben werden dürfen, hatte ein Gerichtssprecher erklärt.

Anwältin Steffen hatte gefordert, den jungen Mann nach Deutschland zurückzuholen, „damit sein Verfahren ordentlich zu Ende gebracht werden kann”.