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Unbeschrankter Bahnübergang

Zwei Schwerverletzte bei Zusammenstoß von Auto und Bahn

Silz / Lesedauer: 2 min

Ein Pkw und ein Zug sind an einem unbeschrankten Bahnübergang auf der Landesstraße 205 zwischen Nossentin und Silz zusammengestoßen. Es gab Verletzte.
Veröffentlicht:12.09.2020, 17:38

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Es war ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit, der am Samstagnachmittag zu einem folgenschweren Bahnunfall führte. Eine Urlauberfamilie aus Erfurt überquerte gegen 15:35 Uhr mit ihrem Pkw Peugeot den unbeschrankten Bahnübergang von Silz in Richtung Campingplatz Fleesensee. Zu diesem Zeitpunkt kreuzte auch ein Zug der Hanseatischen Eisenbahn den Bahnübergang. Trotz akustischer Warnung und Gefahrenbremsung erwischte der Zug den Pkw mit voller Wucht auf der Fahrerseite.

Mit einem lauten Knall schleuderte das Fahrzeug völlig zerstört zur Seite. Der Zug kam erst nach etwa 70 Metern zum Stehen. In der Hanseatischen Eisenbahn befanden sich neben der Triebfahrzeugführerin und einem Teamleiter der Bahn auch weitere Fahrgäste, die von Waren nach Malchow wollten. Im Zug blieben glücklicher Weise alle Insassen bis auf eine junge Frau unverletzt. Schlimmer erwischte es die vier Urlauber im Pkw. Zwei Schwerverletzte wurden in dem Wrack eingeklemmt. Zwei weitere verletzten sich bei dem Unfall leicht.

Rettungskräfte befreiten zwei eingeklemmten Personen

Die Leitstelle löste für den Rettungsdienst und für die Feuerwehren Großalarm aus. Insgesamt 50 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Silz, Malchow, Nossentiner Hütte und Alt Schwerin rückten neben der Führungsgruppe und dem stellvertretenden Kreisbrandmeister zur Unfallstelle an. Der Rettungsdienst ging mit vier Rettungswagen, drei Notarzteinsatzfahrzeuge, dem Rettungshubschrauber Christoph 34 und einem Org-Leiter Rettungsdienst in den Einsatz. Auch die Polizei setzte auf Manpower und entsendet drei Streifenwagen mit sieben Beamte nach Silz. Hier wurde die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt, um die Verunfallten vor Gaffern zu schützen.

Unterdes begann die medizinische Versorgung durch den Notarzt und die technische Rettung durch die Feuerwehr. Mit schwerem hydraulischem Rettungsgerät konnten die beiden eingeklemmten Personen schnell und schonend befreit werden. „Die Feuerwehren haben großartige Arbeit geleistet. Es war eine gute professionelle Zusammenarbeit“, lobte Notarzt Gernot Rücker das besonnen Vorgehen der Retter. Auch die unverletzten Fahrgäste im Zug wurden betreut und Sven Niemann als Teamleiter der Hanseatischen Eisenbahn organisierte für die Weiterfahrt mehrere Taxis. 45 Minuten nach dem Unfall waren alle Verletzten versorgt und der Abtransport in verschiedene Kliniken wurde organisiert. Der Bahnübergang und die Zugstrecke blieb während der Rettungs- und Bergungsarbeiten voll gesperrt.