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Coronakrise in Waren, Röbel, Penzlin

Wie halten’s die Menschen an der Müritz mit dem Kontaktverbot?

Müritzregion / Lesedauer: 3 min

Damit sich das Coronavirus langsamer ausbreitet, sollen soziale Kontakte auf ein Minimum reduziert werden. Doch wie gut halten sich die Müritzer an diese Vorgabe und wie können die Behörden das überhaupt kontrollieren?
Veröffentlicht:24.03.2020, 16:38

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„Ausnahmen gibt es leider immer. Aber die allergrößte Mehrheit ist vernünftig, hat den Ernst der Lage verstanden und hält sich an die Vorgabe“, sagt Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD). Am Sonntag hatte sich die Bundeskanzlerin mit den Länder-Chefs darüber verständigt, dass die sozialen Kontakte auf ein Minimum reduziert werden sollen. Diese Verschärfung muss auch an der Müritz eingehalten und kontrolliert werden. „Wie gut die neuen Regeln befolgt werden, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Wir sitzen jeden Morgen bei einem Krisenstab zusammen und bewerten die aktuelle Lage“, sagt Möller.

Spielplätze in Röbel bereits komplett leer

So seien beispielsweise bisher zwei Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die sonst den ruhenden Verkehr kontrollieren, täglich bei den Spielplätzen unterwegs. „Wir machen das, was in unserem Rahmen möglich ist und sprechen uns intensiv mit der Polizei ab. Das kann nur im Zusammenspiel funktionieren“, sagt Norbert Möller. Kontrolliert wird auch, ob sich Urlauber oder Menschen in Waren aufhalten, die einen Zweitwohnsitz haben. Hier habe es laut Norbert Möller keine gravierenden Probleme gegeben. Nach seiner persönlichen Einschätzung und den Rückmeldungen, die er bekommen hat, sei auch das Problem der Hamsterkäufe in Waren noch nicht so stark wie in den größeren Städten. „Ich habe alles bekommen“, sagte Möller.

In Röbel ist das Ordnungsamt ebenfalls damit befasst, die aktuellen Verordnungen mit Kontrollen zu untersetzen. Da die Stadt auch die geschäftsführende Gemeinde für das Amt Röbel-Müritz ist, führen sie auch dort Kontrollen durch. „Wir werden dafür Kräfte im Ordnungsamt mobilisieren“, sagte Karsten Thorun, Presseverantwortlicher für das Amt Röbel-Müritz. So werden die Politesse sowie der Politeur neben der Ordnungsamtsleiterin auch von den Mitarbeitern in den untergeordneten Sachgebieten unterstützt. Sie seien auch samstags und sonntags unterwegs gewesen. „Die Bewegung im öffentlichen Raum hat deutlich abgenommen“, sagte Thorun. So seien die Spielplätze beispielsweise komplett leer.

Noch offen, ob das Burgfest stattfinden kann

Im ländlichen Raum ist es natürlicher einfacher, Abstand zu halten, weiß Penzlins Bürgermeister Sven Flechner (WPL). Aber dennoch sind die Mitarbeiter des Ordnungsamtes stichprobenartig unterwegs und kontrollieren Spielplätze und Geschäfte, sowohl in der Stadt Penzlin als auch in den 18 Ortsteilen. „Die Straßen sind relativ leer und es sind auch nur wenig Fußgänger zu sehen“, sagte Flechner. Auch in der Verwaltung wird Abstand gehalten und der direkte Bürgerkontakt eingeschränkt.

Am spürbarsten ist die Corona-Krise für die Penzliner sicherlich durch die Schließung der Schule und der Kitas und durch die Absage der traditionsreichen Walpurgisnacht. „Natürlich fällt so eine Entscheidung schwer, aber die Gesundheit ist wichtiger. Im Mai werden wir auch neu bewerten müssen, wie es um das Burgfest im August steht. Bei all dem, was man von einigen Fachleuten so hört, bin ich mir heute noch nicht sicher, ob ich es verantworten möchte, dass sich dann 6000 Leute bei uns treffen“, sagte Sven Flechner.