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Circus Humberto

Warener Rathaus gibt in puncto Weihnachtszirkus Entwarnung

Waren / Lesedauer: 2 min

Zum Weihnachtsfest soll ein Zirkus auf dem Festplatz stehen. Doch hätte Warens Bürgermeister die Stadtpolitiker fragen müssen?
Veröffentlicht:24.10.2019, 05:52

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Weil Warens Stadtvertreter Toralf Schnur (FDP) mit einer Anfrage im Hauptausschuss die Verwaltung auf dem falschen Fuß erwischt hat, gab es viel Zirkus um den Zirkus. Denn Schnur wollte wissen, wie viel Geld die Stadt dem privaten Zirkus Humberto eigentlich schenkt, wenn sie den Festplatz für die Weihnachtszeit kostenlos zur Verfügung stellt.

Die Auflösung der Verwaltung ließ nach dem Schreck am vergangenen Donnerstagabend lange auf sich warten. Doch Ordnungsamtschef Dietmar Henkel hat seine Hausaufgaben gemacht und kann zur Freude aller Zirkusfans Entwarnung geben. Denn in der Satzung, die Sondernutzungen an öffentlichen Straßen in Waren regelt, steht unter Paragraph 11, dass Märkte und Zirkusveranstaltungen von der Satzung ausgenommen sind. Diese Satzung wurde zuletzt 2014 von den Stadtvertretern mehrheitlich bestätigt.

Dass der Zirkus eine Sonderbehandlung bekommt, ist also politischer Konsens und auch Norbert Möllers Wunsch. „Würden wir normale Gebühren erheben, rechnet sich das für den Zirkus nicht und sie würden einen Bogen um die Stadt machen. Denn der Zirkus kämpft so schon ums Überleben“, sagte Möller in einem Gespräch mit dem Nordkurier.

Wirtschaftliche Schaden ist zu der Zeit eher gering

Weil dahinter aber ein kommerzieller Zweck stehe, wolle man den Festplatz aber nicht kostenlos hergeben, auch wenn der Weihnachtszirkus vor allem für Kinder ein Erlebnis sei. „Ich werde auch darauf achten, dass der Circus Humberto nicht die gesamte Fläche nutzt, sodass noch einige Parkplätze bleiben“, sagte Dietmar Henkel.

Der wirtschaftliche Schaden durch die dann fehlenden Parkplatzeinnahmen dürfte nach der Rechnung von Dietmar Henkel nicht groß sein. Denn in den vergangenen Jahren lagen die Einnahmen in diesem Zeitraum zwischen 40 und 45 Euro pro Tag. „Im Gegensatz zur Urlaubssaison, wo der Festplatz voll ist, weichen die Autofahrer eher auf den gepflasterten Parkplatz aus“, sagte Henkel. Weil man den Parkplatz im Sommer für die Touristen brauche und auf die Einnahmen nicht verzichten wolle, gebe es zwischen März und Oktober auch keinen Zirkus auf dem Festplatz.

Von Gebühren befreit sind laut der Satzung auch Veranstaltungen von Kirchen oder politischen Parteien, Volksmärsche, Volksläufe, öffentliche Versammlungen und Aufzüge und Veranstaltungen, die gemeinnützigen Zwecken dienen.