StartseiteRegionalMüritzSport-Veranstalter in der Müritzregion stehen in den Startlöchern

Schwimmen, Laufen, Triathlon

Sport-Veranstalter in der Müritzregion stehen in den Startlöchern

Waren / Lesedauer: 3 min

Nach dem Verbot der Großveranstaltungen stehen Traditions-Events in der Region auf der Kippe. Viele Vereine bereiten sich aber trotzdem weiter vor.
Veröffentlicht:28.04.2020, 07:47

Artikel teilen:

Viele beliebte Sportveranstaltungen in der Müritzregion befinden sich derzeit weiter in der Schwebe. Zwar hängt das Verbot von Großveranstaltungen bis 31. August wie ein düsterer Schatten über Vereinen und Sportbegeisterten. Abgesagt sind Müritzschwimmen, Müritz-Triathlon, Müritz-Lauf, Inselschwimmen und Burgenlauf aber noch nicht. Die Organisatoren warten auf die Definition der Landesregierung zum Begriff der Großveranstaltungen, auf Bescheide von Land und Sportbund und vom Landkreis.

Dem Veranstalter des „Run for Charity“ in Klink, ALD Automotive, liegt seit vergangener Woche eine solche Information des Landkreises vor. Wie Stephan Spiess, Abteilungsleiter für Kommunikation und Marketing, mitteilt, sei demnach die Durchführung zum geplanten Termin in dieser Form leider nicht möglich.

„Da die Gesundheit aller Teilnehmer dabei selbstverständlich auch unser wichtigstes Anliegen ist, haben wir Verständnis für diese Entscheidung“, so Spiess, der mit seinem Team im Austausch mit Landkreis und Ämtern bleibt. Zu einem alternativen Konzept könne aufgrund der derzeitigen Lage noch keine Aussage getroffen werden.

Unterdessen organisieren und planen viele Vereine im Hintergrund weiter und halten sich bereit. Die Wettkämpfe im Wasser wie das Müritzschwimmen und das Inselschwimmen könnten möglicherweise angepasst werden. „Es werden alle Vorbereitungen getroffen, um das 51. Müritzschwimmen am 1. August unter Einhaltung der Hygienebestimmungen und behördlichen Auflagen zu erfüllen“, sagte Benjamin Nofz vom Organisationsteam am Freitag. „Eine Anpassung der Veranstaltung ist machbar.“ Angesichts der sich ständig ändernden Lage hofft das Team das Beste.

Weniger oder keine Besucher – je nach Kabinettsbeschluss könnte so das Inselschwimmen in Malchow aussehen. Doch auch hier steht noch nichts fest: Wie geht es mit den Reise- und Kontaktbeschränkungen weiter, und wie viele Zuschauer dürfen zugelassen werden?

Absagen würden finanzielle und ideelle Einbußen bringen

„Wir warten den 4. Mai ab. Wenn wir von der Politik Richtlinien haben, werden wir die Lage neu bewerten“, sagt Daniel Finn, Geschäftsführer des Kultur- und Sportringes „Regenbogen“. Er übt sich in Optimismus, dass die Veranstaltung stattfinden kann: „Wir hatten im letzten Jahr siebzig, achtzig Teilnehmer“, auch die Zuschauerzahl sei nicht sehr hoch.

Ganz oder gar nicht gilt bei den Laufveranstaltungen, die abwartend teils schon in den Startlöchern stehen. „Wir sind so vorbereitet, dass wir den Müritz-Lauf durchführen könnten“, sagt Wolfgang Nicolovius, Vorsitzender des ESV Waren. Natürlich wäre es schade, sollte die Veranstaltung nicht genehmigt werden. „Aber da müssen wir durch und nicht nur wir“, ist sich Nicolovius bewusst. Der 20. Müritz-Lauf würde dann im nächsten Jahr stattfinden.

Eine Verschiebung auf die Zeit nach dem 31. August, für die es noch keine Entscheidung von Seiten der Politik gibt, ist für den ESV keine Alternative. Es sei nicht zu organisieren. Klaus Dittmer vom HSV Neubrandenburg sieht das ähnlich: Wenn jeder Verein seine Veranstaltungen in das möglicherweise verbleibende Zeitfenster schiebe, sei das schwer koordinierbar, sagt er, auch würde zu viel Hektik entstehen.

Durch die Absagen der Sportveranstaltungen jedoch blieben Gemeinschaftsgefühl und der sportliche Ehrgeiz ein Stück weit auf der Strecke, wissen die Vereine. „Es fehlt die besondere Herausforderung“, so Daniel Finn. Zudem sei das Inselschwimmen wie auch die anderen Wettkämpfe eine Prestigeveranstaltung.

Doch nicht nur ideelle, auch finanzielle Einbußen würden mit etwaigen Absagen einhergehen. „Wir gehören zu den Top fünf Triathlonveranstaltungen in Deutschland und haben immer eine super Nachfrage“, sagt Reimo Boese, Vorsitzender des Müritzsportclubs Waren, der den Müritz-Triathlon organisiert. Eine kleinen Nummer seien die Einnahmeverluste für den Verein da nicht. Alle Vereine aber versichern, dass ein möglicher Ausfall die Veranstaltungen im kommenden Jahr nicht bedrohen würde: Sie sollen allesamt stattfinden.