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Kulturprogramm an der Müritz

Sommer auf der Freilichtbühne: Sagenhaftes statt Saga

Waren / Lesedauer: 3 min

Auf dem Warener Mühlenberg gibt es in diesem Jahr wegen der Corona-Krise keine Müritz-Saga, aber es ist Ersatz geplant.
Veröffentlicht:18.06.2020, 16:38

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Auf die nächste spannende Geschichte der Müritz-Saga müssen alle Müritzer und Urlauber noch ein Jahr warten. Doch kulturlos soll der Sommer auf dem Warener Mühlenberg nicht bleiben. Denn mit 1000 Sitzen unter freiem Himmel ist die Freilichtbühne die größte Spielstätte des Heilbads und diese Möglichkeit soll auch ausgenutzt werden. Der Müritz-Saga-Regisseur Nils Düwell und die Warener Stadtverwaltung haben ein gemeinsames Konzept für einen heißen Sommer auf der Freilichtbühne erarbeitet und dem Kulturausschuss jetzt vorgestellt.

„Wir haben gerade erst in die Licht- und Tontechnik investiert. Unser Wunsch ist es, die Freilichtbühne Waren als Marke zu etablieren und ihr als Ort der Stadt Waren ein eigenes Gesicht zu geben. Dafür wollen wir das ganze Spektrum für Theateraffine und Theaterneulinge anbieten“, warb Nils Düwell bei den Ausschussmitgliedern. Erste Ideen seien kleinere Theaterinszenierungen, Puppenspiel für Kinder und Erwachsene, musikalische Programme und auch Workshops, bei denen Jugendliche lernen, wie Filmstars fighten, und Kinder Puppen bauen und zum Leben erwecken können. „Die Macher dafür stehen bereit und warten auf ein Signal, ob wir loslegen können“, sagte Nils Düwell.

Zuschuss von 7000 Euro beantragt

Damit der Kultursommer stattfinden kann, arbeiteten Düwell und die Verwaltung einen Vorschlag über einen städtischen Zuschuss in Höhe von 7000 Euro aus. Denn aufgrund der räumlichen Beschränkungen könnten die Kosten durch die Eintrittsgelder allein nicht gedeckt werden. Der Deal mit Nils Düwell ist aus Sicht von Hauptamtsleiter Florian Tornow ein großer Mehrwert für die Stadt, weil Waren eine Spielstätte bekommt und ein Programm. „Trotz der Lockerungen zögern viele Veranstalter, weil das wirtschaftliche Risiko zu groß ist. Die Freilichtbühne bietet uns einen abgrenzbaren und kontrollierbaren Veranstaltungsbereich mit ausreichend gesetzlich geforderten zuweisbaren Sitzplätzen“, sagte Tornow.

Wie schwierig es ist, Kultur in Corona-Zeiten zu organisieren, bestätigte auch Ausschussmitglied und Buchhändler Stefan Dahlmann (Bündnis 90/Die Grünen). Gemeinsam mit dem Haus des Gastes veranstaltet Dahlmann seit vielen Jahren die Kultur-Reihe „Texte und Tannine“. Diese Lesungen könne man derzeit nicht anbieten, weil die zulässige Besucherzahl im Haus des Gastes nicht die Kosten decke, sagte Dahlmann. Auch Christine Bülow (SPD) warb für den Kultursommer, durch den sich Auftrittsmöglichkeiten für die vielen Klangkörper des Heilbads auftun. Auch die Kurkonzerte könne man auf die Freilichtbühne verlegen. Sven Breuer (CDU) betonte, dass der Zuschuss nicht als Wirtschaftshilfe zu verstehen sei, sondern als Investition in die Kultur, die sowohl für die Urlauber als auch für die Einheimische derzeit fehle.

Die Mitglieder des Kulturausschusses stimmten dem Vorschlag einstimmig zu. Finanziert wird das Projekt durch Gelder, die aufgrund von ausgefallenen Veranstaltungen nicht abgerufen wurden.

Was die Müritz-Saga angeht, blickt Düwell positiv nach vorne. Viele Besucher hätten statt zu stornieren, ihre Tickets auf 2021 umgebucht oder ihr Eintrittsgeld gesponsert, um die Müritz-Saga zu unterstützen.