Betrugs-Fall
Röbeler Kriminalisten ermitteln "Dachhaie"
Malchow/Röbel / Lesedauer: 2 min
Die beiden „Dachhaie”, die im Sommer in Malchow eine 72-Jährige um ihr Erspartes gebracht haben, konnten von den Röbeler Kriminalisten ermittelt erden. Wie Polizeisprecherin Kathrin Jähner auf Nachfrage erklärte, stammen beide Männer aus dem Raum Bad Hersfeld (Hessen). Die beiden Männer, die vermutlich als so genannte „Dachhaie” nicht nur in Malchow , sondern offenbar auch in Röbel aktiv waren, haben sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert, so Kathrin Jähner. Bei der Staatsanwaltschaft werden jetzt die Ermittlungsakten geprüft und dann entschieden, ob Anklage gegen die beiden Tatverdächtigen erhoben werden kann.
Betrugsshow vor und im Haus
Mit einer perfiden Masche hatten „Dach-Haie” die 72-jährige Malchowerin um Juni diesen Jahres um ihr Erspartes gebracht. Sie verlor damals 9500 Euro an zwei Täter, die eine regelrechte Betrugsshow vor und im Haus der Seniorin abzogen hatten. Zunächst hatte ein Mann in Arbeitskleidung am Haus der Rentnerin geklingelt und sie gebeten, doch mal vor die Tür zu kommen. Er, der angebliche Dachdecker, habe an ihrem Dach erhebliche Mängel entdeckt, die umgehend repariert werden müssten.
Zur genauen Bestandsaufnahme müsse er aber mal auf den Dachboden. Die Rentnerin willigte ein und ließ den Mann hinauf. Allein unternahm der „Dachdecker” seine Untersuchung und stellte "tatsächliche Mängel" fest. Der Malchowerin präsentierte er eine große feuchte Stelle, die auf ein undichtes Dach hindeute. „Es ist aber anzunehmen, dass der Täter die feuchten Stellen zuvor selbst verursacht hatte”, erklärte Kathrin Jähner.
Bereits im Mai in Röbel aktiv gewesen
Später kam der „Chef” hinzu, lockte die Malchowerin mit einer Rabatt-Aktion und brachte sie schließlich dazu, bei der Bank 9500 Euro abzuheben, die die Betrüger als Anzahlung angeblich sofort bräuchten. Obwohl eine Bankangestellte die Seniorin warnte, hob sie das Geld ab und übergab es den beiden Betrügern. Zuhause wartete sie dann vergeblich auf die Dachdecker. Später, als klar war, dass sie um ihr Geld geprellt worden war, verständigte die 72-Jährige die Polizei.
Bei den dann folgenden Ermittlungen der Kripobeamten ist herausgekommen, dass die beiden „Dachdecker” bereits im Mai versucht hatten, einen 81-jährigen Rentner in Röbel mit der gleichem Masche übers Ohr zu hauen. Dem Röbeler hatten sie laut Polizei Ausbesserungsarbeiten am vermeintlich kaputten Dach für 2400 Euro angeboten. Dort klappte die Betrugsmasche zum Glück nicht.