Vor dem Prozessbeginn gegen eine sogenannte Reichsbürgerin aus Jabel hatte das Warener Amtsgericht eine Polizeiescorte geordert. „Nachdem es bei einer Verhandlung gegen die gleiche Frau bereits im März zu massiven Störungen gekommen war, mussten wir das diesmal wieder befürchten und haben darum auf Sicherheit gesetzt”, sagte Heike Paulmann, Direktorin am Warener Amtsgericht am Mittwoch gegenüber Nordkurier.
Schon am Einlass seien die Begleiter der Jabelerin und Interessierte an der Verhandlung von der Polizei kontrolliert worden und hätten ihre Papiere zeigen müssen. „Es waren mehr Menschen da, als in den Gerichtssaal gepasst hätten. Also mussten einige gehen oder draußen warten”, berichtete Heike Paulmann weiter. Denjenigen, die an der Verhandlung am Dienstag teilnehmen konnten, seien für deren Dauer die Handys abgenommen worden, um heimliches Filmen oder Fotografieren auszuschließen.
Mit einem Video für Aufsehen gesorgt
In der Verhandlung sei es um einen Einspruch der Reichsbürgerin gegen einen Strafbefehl wegen Beleidigung gegangen. Sie hatte es laut Paulmann allerdings vorgezogen, den Gerichtssaal gar nicht erst zu betreten, so dass ihr Einspruch unwirksam geworden sei.
Bei der Frau aus Jabel handelt es sich im Übrigen um jene Frau, die im Februar mit einem Video im Internet für Aufsehen gesorgt hatte. Sie hatte gefilmt, wie ihr Sohn nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei festgenommen wurde.
Bei der Verhandlung im März hatte die Frau sich vor Gericht verantworten müssen, weil sie im Glauben, es sei die Ministerin, einer Mitarbeiterin des Justizministerium Sachsen-Anhalt damit gedroht hatte, dass sie mit der für sie vorgesehenen Strafe – Händeabhacken – rechnen müssen, wenn sie nicht eine gegen einen Mann verhängte Freiheitsstrafe aufhebe.