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Schulen geschlossen

Penzliner entwickelt digitales Klassenzimmer

Seenplatte / Lesedauer: 2 min

Die Digitalisierung an Schulen und die Breitbandanbindung sind wichtig und können in der Corona-Krise helfen, dezentralen Unterricht anzubieten. In dieser Ausnahmezeit möchte ein Penzliner ein digitales Klassenzimmer aus der Taufe heben.
Veröffentlicht:19.03.2020, 06:59

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Die Schulen sind geschlossen, wie können sich Schüler und Lehrer trotzdem austauschen? Wie kann das Lernen auch ohne persönlichen Kontakt funktionieren? Martin Horst aus Penzlin hat da eine Idee beziehungsweise viele Ideen. Binnen weniger Tage möchte der junge Vater mit Blick auf aktuelle Situation ein digitales Klassenzimmer auf den Weg bringen, das neben Erklärvideos für jegliche Klassenstufen und Schulformen Angebote parat halten soll, um Unterrichtsstoff zu üben, zu festigen und sich gegebenenfalls sogar neuen Unterrichtsstoff dank digitaler Aufbereitung flexibel aneignen zu können.

Lehrer und Schüler sollen sich austauschen

Mit der wegen der Corona-Krise verfügten Schließung der Schulen und Kitas am Samstag reifte der Gedanke dazu in dem jungen Mann immer mehr heran. Bis einschließlich 19. April bleiben alle Bildungseinrichtungen für den persönlichen Besuch gesperrt. „Im digitalen Klassenzimmer sollen nicht nur Aufgaben hochgeladen werden können. Es geht vielmehr um Interaktionen“, erzählt der zweifache Vater, der aus Mallin im Penzliner Land stammt. Beispielsweise soll das entwickelte System den Schülern Kontrollaufgaben zur Verfügung stellen, um nach einem festgelegten Algorithmus zu überprüfen, wie gut die Lerninhalte von den Nutzern verinnerlicht worden sind. Über die Plattform sollen auch Videosequenzen für Vorschulkinder gezeigt werden. Der Fokus liege auf Interaktionen – sowohl bei den Aufgaben als auch zur Problemlösung. Auf Chatfunktionen und Videokonferenzmöglichkeiten soll zurückgegriffen werden. „Wir wollen das Rad nicht neu erfinden, aber auf vorhandenen Strukturen aufbauen“, so der Initiator des digitalen Klassenzimmers. Zusätzlich habe er in den letzten Tagen mehrere Anfragen von Verwaltungen erhalten, die ebenfalls ihr Interesse an dem Projekt bekundet haben.

Viele Leute unterstützen das Vorhaben

Über soziale Medien suchte Horst seit dem vergangenen Wochenende Unterstützung: Lehrer, Erzieher, Programmierer und viele mehr. „Momentan sind wir 100 Mitwirkende“, so Martin Horst, der sich mit der Plattform nicht ewig Zeit lassen möchte. Vielleicht könnten erste Funktionen bereits kommende Woche nutzbar sein. Natürlich kostenlos, denn der Malliner möchte aus der Krise keinen Profit ziehen. So wie auch die anderen beteiligten Unterstützer.