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Malchower vor Gericht

Mutter soll bei Missbrauch von Kleinkindern geholfen haben

Malchow / Lesedauer: 3 min

Am Dienstag beginnt für einen 34-jährigen Malchower und dessen Freundin der Prozess wegen schweren Kindesmissbrauchs vor dem Landgericht Dresden. Die Anklageschrift enthält grauenvolle Details.
Veröffentlicht:22.04.2019, 16:51

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Vier Prozesstage sind zunächst gegen einen 34-jährigen Mann aus Malchow angesetzt, der sich im Herbst 2018 an den Kindern seiner Dresdner Freundin vergangen haben soll. Ab Dienstag muss er sich vor dem Dresdner Landgericht verantworten. Während er zu den Vorwürfen schweigt, hält die 13-seitige Anklageschrift teils unfassbare Details zum perfiden Vorgehen des mutmaßlichen Kinderschänders parat.

Über Online-Dating-Plattformen hatte er die Frau aus Dresden gefunden. Ihre zwei Töchter, für die sie nicht das Sorge-, sondern nur ein Umgangsrecht hatte, sollen Opfer des Malchowers geworden sein. Insgesamt sieben Mal.

Der Kontakt zur 31-jährigen Dresdner Mutter habe sich im August/September 2018 über die Chatplattform „knuddels” angebahnt, geht Thomas Ziegler, Pressesprecher des dortigen Landgerichts, ins Detail. Das Wissen um deren zwei Töchter (damals ein und vier Jahre alt) habe sein Interesse für die Frau geweckt. „Per WhatsApp-Kommunikation hat er ihr bereits Interesse an sexuellen Fantasien mit ihren Kindern bekundet”, heißt es von Ziegler weiter.

Heiratsversprechen für Nacktbilder

Für die Bereitschaft der Mutter, dem Malchower explizite Bilder und Videos von der nackten Einjährigen zu senden, stellte er der 31-jährigen Mutter eine Heirat in Aussicht. Allein über dieses Versprechen soll der Mann zu 52 Bild- und zehn Videoaufnahmen von dem Mädchen gelangt sein.

Anstatt ihre Kinder zu schützen, schien sie den Anweisungen des Mannes bereitwillig zu folgen. Das mündete laut Thomas Ziegler darin, dass sie in einem weiteren Schritt sogar nach Instruktion des Malchowers Verhaltensweisen mit den Kindern einstudieren sollte, die die beiden auf Oralverkehr „vorbereiten” sollten.

Als wäre das nicht unfassbar genug, konnte der neue Freund der Mutter seinen Plan, die Kinder sexuell zu missbrauchen, im September 2018 in der Dresdner Wohnung in diesem Fall das erste Mal in die Tat umsetzen. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet auch auf vollzogene Vergewaltigung der beiden Kleinkinder.

Weiteres Mädchen missbraucht?

Zweimal musste die Einjährige dieses grausame Prozedere über sich ergehen lassen. Die vierjährige Schwester soll der Malchower Anfang Oktober in Ungarn auf dieselbe Art missbraucht haben. Der Mutter wirft das Gericht auch in diesen Fällen Beihilfe zum schweren sexuellen Missbrauch vor. So soll sie ihre Töchter entkleidet und dem Mann „zugeführt” und die Mädchen beruhigt haben. Um die Dresdnerin davon zu überzeugen, mit den Kindern ins Ausland zu reisen, soll er ihr eine gemeinsame Zukunft in Dubai versprochen haben.

Sollte am letzten der Verhandlungstage am 29. Mai ein Urteil gesprochen werden, könnte das für den Malchower mit einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren inklusive anschließender Sicherheitsverwahrung enden.

Das Vorgehen des Malchowers über die Plattform „knuddels” scheint eine „bewährte” Masche gewesen zu sein. Im April 2018 lernte er darüber eine Chemnitzerin kennen. Auch dort soll er sich an der siebenjährigen Tochter vergangen haben, während die Mutter nebenan schlief.