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Wahl an der Müritz

Hausmeister will Bürgermeister von Waren werden

Waren / Lesedauer: 3 min

Politisch aktiv war Thomas Splitt bisher nicht. Doch Chancen bei der Bürgermeisterwahl rechnet sich der Warener trotzdem aus – und das nicht zu knapp.
Veröffentlicht:22.01.2020, 06:25

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„Als Musiker ist man immer gut vorbereitet“, sagt Thomas Splitt und packt zwei Zettel aus. Darauf stehen keine Songtexte sondern ein paar Eckdaten seiner Vita und Themen, die den Warener beschäftigen: Parkplatzsituation in der Innenstadt, Absenken der Gewerbesteuer, Hundespielwiese, bessere Trennung von Rad-und Fußwegen und noch einige Punkte mehr.

Bisher hat Thomas Splitt einen Bogen um Parteien und Stadtvertretungen gemacht. Politisch ist er, nicht aber politisch aktiv. Doch das soll sich jetzt ändern. Denn der Leiter eines Hausmeisterservice möchte Bürgermeister seiner Heimatstadt werden. Ohne die Unterstützung einer Partei, obwohl es ja einige zur Auswahl gibt und noch nicht alle einen Kandidaten bestimmt haben, “Ich passe in keine Partei. Ich möchte meine Entscheidungen frei von Zwängen treffen“, sagt Splitt.

Splittner: „Die Leute wollen Ergebnisse”

Seine Kandidatur soll kein Statement sein. Der Außenseiter glaubt an einen Sieg bei der Wahl am 13. September. „Sonst würde ich nicht antreten. Ganz oder gar nicht. Halbe Sachen mache ich nicht“, sagt der 52-Jährige selbstbewusst. Von seinem Umfeld habe er viel Zuspruch für seine Kandidatur bekommen und rechnet sich darum Chancen aus. Denn er habe das Ohr an den Leuten und von denen hätten seiner Meinung nach viele die Nase voll von falschen Versprechen. „Die Leute wollen Ergebnisse. Schauen Sie sich nur den Aqua Regia Park an. Da verliert man doch an Glaubwürdigkeit“, sagt Thomas Splitt.

Im Sommer wolle er mit dem Wahlkampf richtig loslegen. Unterstützer habe er an seiner Seite, und wenn nicht, ziehe er das Vorhaben auch alleine durch mit der Zeit und dem Geld, das man dafür braucht, sagt der gelernte Instandhaltungsmechaniker, der täglich seinen Lebensunterhalt mit „Hand und Kopf“ verdiene, wie er sagt.

Bewerbungsschluss am 30. Juni

Nach der Wende ging er aus wirtschaftlichen Gründen in den Westen und arbeitete als Schweißer auch in Dänemark, bevor er sich selbstständig machte. Zusammen mit einem Freund hat er ein Tonstudio in Waren eingerichtet, wo er eigene Lieder aufnimmt und auch andere Künstler unterstützt. Nun will sich der leidenschaftliche Musiker auf einer anderen Bühne beweisen.

Den verbleibenden Parteien und möglichen Einzelbewerbern bleibt noch viel Zeit für eine Kandidatur. Denn nach Auskunft der Stadtverwaltung können bis zum 75. Tag vor der Wahl – das wäre der 30. Juni – die Unterlagen für eine Bürgermeisterkandidatur bei der Gemeindewahlleiterin eingereicht werden.

Toralf Schnur (FDP) war der erste, der seine Ambitionen öffentlich gemacht hat. Allerdings muss Schnurs Kandidatur noch von der Mehrheit der Mitglieder seines FDP-Ortsverbands abgesegnet werden. Auch die CDU-Mitglieder müssen noch entscheiden, ob sie mit ihrem Vorsitzenden Christian Holz in das Rennen gehen. Der amtierende Bürgermeister Norbert Möller (SPD) wurde bereits im November von den Sozialdemokraten als Hoffnungsträger bestimmt.