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Energiekosten

Gas- und Strompreise ziehen in Malchow sehr deutlich an

Malchow / Lesedauer: 2 min

Keine guten Nachrichten im Advent: Die Kunden der Malchower Stadtwerke müssen demnächst tiefer in die Tasche greifen, um Strom und Gas zu bezahlen.
Veröffentlicht:14.12.2018, 16:50

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Jetzt ist es amtlich: Die Malchower müssen sich ab dem 1. Januar 2018 nicht nur auf höhere Strom- sondern auch auf höhere Gaspreis einstellen. Mit elf Ja- gegen acht Nein-Stimmen hatten die Malchower Stadtvertreter der Preisanpassung letztendlich ihren „Segen“ gegeben.

Nicht jedoch ohne zuvor heftig zu diskutieren und Antworten von Stadtwerke-Chef Gunthar Teichmann einzufordern. Der bemühte dann auch das Bild vom Überbringer schlechter Nachrichten, der im alten Griechenland wohl üblicherweise hingerichtet wurde. So schlimm kam es dann zwar auf der Sitzung der Stadtvertreter in der „Werleburg“ nicht, aber Kritik gab es dennoch zuhauf.

CDU stimmt dagegen

CDU-Fraktionsvorsitzender Rickert Reeps kritisierte zum wiederholten Mal das Verfahren, mit dem die Stadtwerke-Kunden über die anstehende Preisanpassung informiert werden – nämlich schon bevor die Stadtvertreter die eigentliche Erhöhung überhaupt beschlossen hätten. „Sein Hauptkritikpunkt aber war ein anderer: „Unsere Stadtwerke-Tarife sind schon jetzt recht teuer. Wenn ein Drei-Personen-Haushalt, der Strom- und Gaskunde der Stadtwerke ist, nun pro Jahr rund 150 Euro mehr bezahlen muss, dann ist das sehr viel. Ich weiß, dass sich viele Kunden mit dieser Mehrbelastung sehr schwer tun“, so Reeps. Seine Fraktion stimmte daher am Ende auch gegen die Preiserhöhung.

An Weltmarktpreise gebunden

Stadtwerke-Chef Teichmann erklärte, dass man gezwungen sei, sich an die Weltmarktpreise anzupassen. Im Gas-Sektor habe sich der Einkaufspreis um 30 Prozent erhöht. Die Opec-Länder hätten aktuell ihre Fördermengen gedeckelt, um die Preise hoch zu halten. „Darauf haben wir keinen Einfluss“, betonte er. Stadtvertreter Hans-Peter Weiß (FDP) pflichtete ihm bei: „Die Stadtwerke müssen sich am Weltmarkt orientieren, dagegen können wir nichts machen. Auch nicht dagegen, dass Stadtwerke-Kunden zu anderen Anbietern wechseln.“

150 Euro mehr pro Jahr

Im Strom-Tarif „Aktiv plus“, bei dem sich Kunden längerfristig an die Stadtwerke binden und darüber hinaus eine Einzugsermächtigung erteilt haben, steigt der Strompreis ab 1. Januar von derzeit 27,36 Cent pro Kilowattstunde auf dann 29,14 Cent um 1,78 Cent. Im Gas-Tarif „Aktiv plus“ klettert der Preis pro Kilowattstunde von derzeit 5,18 Cent (brutto) um 0,53 Cent auf dann 5,71 Cent je Kilowattstunde. Ein Drei-Personen Haushalt muss nun für Strom rund 45 Euro pro Jahr mehr zahlen, für Gas sogar rund 107 Euro mehr pro Jahr.