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Schlüsselübergabe in Waren

Erstes Hospiz an der Müritz feierlich eröffnet

Waren / Lesedauer: 3 min

Bereits 2015 starteten die Pläne für ein Hospiz an der Müritz. Am Mittwoch hat die lange Reise ein erfolgreiches Ende gefunden.
Veröffentlicht:12.12.2019, 06:13

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Kaum gewachsen, ist der frische Rasen schon ruiniert. Denn der Andrang am Mittwoch bei der feierlichen Eröffnung des ersten Hospizes an der Müritz war gewaltig. Und so rollten so viele Autos auf das Gelände des „Müritzparks“ in der Warener Thomas-Mann-Straße, dass die Party Spuren auf den Grünflächen hinterließ.

Vor allem sorgte der Anlass aber für glückliche und erleichterte Gesichter bei den DRK-Mitarbeitern und den Gästen. Denn die Reise, die 2015 mit den ersten Plänen begonnen hat, wurde gestern abgeschlossen. „Wir haben es geschafft“, sagte Uwe Jahn, Geschäftsführer des DRK Kreisverbands Mecklenburgische Seenplatte.

11 Millionen Euro hat das DRK ohne Fördermittel in den Müritzpark investiert. Der Gebäudekomplex besteht aus drei Häusern mit jeweils zwei Wohnbereichen. Die 88 Pflegeplätze teilen sich auf 20 Doppelzimmer und 48 Einzelzimmer auf. 74 Plätze seien schon belegt. Der Hospizbereich umfasst zehn Plätze. In den ersten sieben Wochen seit dem Einzug haben Hospizleiter Sascha Zwerg und seine Mitarbeiter bereits 30 Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleitet.

„Das Hospiz in Waren ist mehr als überfällig“, sagte Warens Altbürgermeister und Hospizbotschafter Günter Rhein. Die Anfragen kämen nicht nur aus Waren und Umgebung, sondern sogar aus Rostock. Darum sei es wichtig, dass sich die in Waren ansässigen Hausärzte auch um die Patienten von auswärts kümmern, forderte Günter Rhein.

Standort früher als Schlammbecken genutzt

Sein Nachfolger, Norbert Möller (SPD), löste ein Versprechen ein, das er beim Richtfest im September des vergangenen Jahres gegeben hatte, nämlich zur Historie des Standorts im Stadtarchiv zu graben. An den Sportplatz, der 1963 angelegt wurde, können sich viele Warener bestimmt noch erinnern. Viel weiter zurück liegt aber die Nutzung als Schlammbecken für die Warener Zuckerfabrik zwischen 1893 und 1918.

Die Entscheidung, in der Senke ein Pflegeheim und Hospiz zu bauen, statt Wohnraum zu schaffen, sei nicht unumstritten in der Stadtvertretung gewesen, sagte Norbert Möller. „Es ist ein integrativer Standort mitten im Leben zwischen Kita, Schule und Wohnungen. Genau richtig“, sagte Norbert Möller.

Auf Ex-Sportplätzen zu bauen, scheint ein Trend des DRK zu sein. Denn auch das Pflegeheim in Wesenberg, das vom Gebäudetyp sehr ähnlich ist, wurde auf einem Sportplatz errichtet. Und in Röbel plant das DRK auf dem Gelände der ehemaligen Förderschule eine Sozialstation und Kita. Für solche Pläne braucht man Fachkräfte und die bildet das DRK zum großen Teil selbst aus. Beim Müritzpark sorgen 86 Mitarbeiter für die Bewohner. 53 davon seien neu eingestellt. Ein Teil zog vom DRK-Pflegeheim „Am Sinnesgarten mit um.