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Luftwaffen-Übung

Ein donnernder Gruß aus dem Flugzeug für Mutti?

Lexow / Lesedauer: 3 min

Ein lauter Knall vom Himmel erschreckte am Dienstag nicht nur Leute in Lexow. Im Dorf hält sich ein Gerücht, warum die Eurofighter dort so tief fliegen.
Veröffentlicht:17.07.2018, 16:26
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Schon wieder gab es was auf die Ohren. Als am Dienstag wieder ein Donnern das Vormittags-Idyll sprengte, reichte es einem Lexower. Mensch und Tier würden unter den aktuellen Tiefflügen über dem Dorf leiden. „Und das geht schon länger so. Man rechnet nicht damit und hört die Maschinen ja auch erst spät. Aber dann sind die so dermaßen laut, dass einem das Herz rast“, erzählt ein Mann, der anonym bleiben möchte.

Die Pferde seines Nachbarn würden panisch über die Koppel galoppieren. Die Hasen im Stall die Ohren anlegen. Und an Schlaf für Nachtarbeitende oder Alte und Kranke sei nicht zu denken. „Diesmal ist die Maschine so tief geflogen, dass sie beinahe die Pappelkronen der Allee berührt hat“, hat er beobachtet.

Und das sei nicht grundlos, glaubt man in Lexow. Seit die Flieger immer häufiger und tiefer und lauter das Dorf erschrecken, hält sich dort ein Gerücht. Demnach wolle die Pilotin extra tief fliegen, damit ihre dort wohnende Mutter sie sehen und winken könne. Und das sei ja ein noch schlimmerer Grund für die nervige Fliegerei als Krieg zu üben, meint der Mann.

Die Übungen werden aufgezeichnet

Dass an diesem Gerücht etwas dran ist, das schließt Hauptmann Sandro Möller vom Kommando Luftwaffe Berlin komplett aus: „Da fliegt niemand aus privatem Spaß mit einer Bundeswehrmaschine drüber. Das ist unmöglich. Zudem könnte man, selbst wenn man es wollte, bei dem Tempo ein Winken nicht sehen – und erst recht nicht in der Höhe. Und, so betont der Luftwaffensprecher: „Alleingänge sind den Piloten nicht möglich, denn alle Übungsmanöver werden live verfolgt und auch zum Auswerten und Lernen aufgezeichnet. Bei uns halten sich alle Piloten daran.“ Ob tatsächlich die Tochter der Lexowerin in einer der Maschinen saß, Eurofighter und Tornados seien da unterwegs gewesen, dazu wollte er nichts sagen.

Für den Hautpmann ist es mit diesem Gerede wie mit den vermeintlichen Tiefflügen: „Die Wahrnehmung und Vermutungen haben mit der Realität nichts zu tun.“ Dass es in Lexow am Dienstag am Himmel etwas lauter als gewohnt zugegangen ist, das bestritt er allerdings nicht. Grund: „Die Piloten haben das Luftbetanken trainiert. Das ist aber nicht im absoluten Tiefflug von 300 bis 150 Metern vorgesehen, sondern in etwa 1300 Metern Höhe. Außerdem haben Soldaten über dem besagten Luftraum taktische Flugübungen absolviert. Dafür ist dieser Bereich auch vorgesehen und für den zivilen Flugverkehr gesperrt“, sagte Möller.

Der Lärm des Manövers schreckte auch in Penzlin, Rechlin und Neubrandenburg Leute auf.