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„Stadt. Land. Klassik!”-Finale

Bunte Dynamik statt rauschender Klangwolken in Waren

Waren / Lesedauer: 2 min

Zum Ausklang der „Stadt. Land. Klassik!“-Tour im Herbst wird es noch klassischer. Für Waren übt die Neue Philharmonie ein Extraprogramm ein.
Veröffentlicht:07.11.2019, 19:38

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Zum Finale der „Stadt. Land. Klassik!“-Tour am 22. November in Waren zieht die Neue Philharmonie neue Saiten auf. Das letzte Konzert wird sich etwas anders anhören als die vorangegangenen in Pasewalk, Torgelow, Teterow, Anklam und Malchow – für Claude Debussy wird Wolfgang Amadeus Mozart eingewechselt. Anstelle vom „Nachmittag eines Fauns“ in Kooperation mit der Tanzkompanie lauschen die Zuhörer in Waren dann der Ouvertüre aus „Figaros Hochzeit“.

„Gegensätzlicher könnte es kaum sein“, schließt Chefdirigent Andreas Schulz, wenn er die beiden Stücke vergleicht. Während Debussy als Vertreter des Impressionismus innerhalb einer viel freieren Form „Klangwolken“ erzeugte, blieb Mozart, der Inbegriff der Klassik, bei seiner Komposition „ganz klar.“ Schulz beschreibt sein Werk als „sehr heiter, wahnsinnig bunt in der Dynamik, frisch, wach.“ Das Orchester freue sich auf das neue Stück, das sehr populär und virtuos sei, „jeder Musiker ist gefordert.“ So sei die Opern-Ouvertüre auch bei Probespielen, also den Aufnahmetests für Instrumentalisten, beliebt.

Trompeter: „Der Bürgersaal ist ein wunderbarer Raum”

Die anderen beiden Programmpunkte bleiben gleich: Neben Tschaikowskis „Romeo und Julia“ und „Capriccio Italien, op. 45“ sorgte Felix Mendelssohn-Bartholdys Violinkonzert in e-Moll, op. 64 in den anderen Städten bereits für Gänsehaut und ausverkaufte Hallen. „Zu Mendelssohn-Bartholdy passt Mozart eigentlich auch viel besser“, findet Schulz, „nicht nur, weil sie beide mit ,M‘ anfangen.“ Das Programm baue so stilistisch aufeinander auf.

Auch der Mendelssohn-Bartholdy wird im Warener Bürgersaal aber anders klingen als etwa in der Sporthalle in Anklam. Trotz des bisher immer gleichen Programms hörte sich jedes Konzert der Tour einzigartig an, weil die Akustik in den Veranstaltungssälen so unterschiedlich ist.

„Gerade für uns Bläser ist das wichtig“, erklärt Trompeter Daniel Stadtfeld. „In einer Kirche mit Nachhall denkt man sich: Wow, klinge ich heute geil! In einem Kino hingegen wird der Ton verschluckt.“ Schulz findet: „Der Bürgersaal ist ein wunderbarer Raum.“ Wie beim letzten Mal soll ein Teil des Orchesters im Zuschauerraum spielen: „Das schafft mehr Nähe und klingt besser.“

Das Konzert findet am Freitag, 22. November um 19 Uhr statt. Tickets gibt es in der Stadtinformation, den Servicepunkten des Nordkurier in Neubrandenburg, unter der kostenfreien Telefonnummer 0800-4575033 oder einfach im Internet unter www.stadt-land-klassik.de. Im April führt die „Stadt. Land. Klassik!“-Tour erstmals auch nach Röbel.