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Dürre-Periode

Bis zu 80 Prozent Ernteverluste in der Seenplatte

Seenplatte / Lesedauer: 2 min

In der Debatte um finanzielle Unterstützung für die Landwirte gibt es noch immer keine Einigung. Zum Unmut des Müritzer Bauern-Chefs Thomas Diener.
Veröffentlicht:14.08.2018, 17:35

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„Hinhaltetaktik” – so bezeichnet Thomas Diener die aktuellen Gespräche über mögliche Hilfen für Landwirtschaftsunternehmen. Der Müritzer Bauern-Chef schließt sich MV-Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) an, der sich darüber beschwerte, dass kein klares Signal aus Berlin kommt. Er dachte, eine Entscheidung sei in greifbare Nähe gerückt. So ist dem aber nicht.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) beharrt auf ihrer Linie, erst in der nächsten Woche nach Vorliegen des abschließenden Berichtes zu den bundesweiten Ernteergebnissen über Hilfen des Bundes entscheiden zu wollen.

„Das bedeutet eine weitere Woche abwarten! Für existenzgefährdete Betriebe kann dieser Aufschub zur Zerreißprobe werden”, so Backhaus. Thomas Diener erwartet eine endgültige Entscheidung sogar erst zu Monatsende. Er blickt in den Süden der Bundesrepublik. In Bayern werden die von Trockenheit und Hitze besonders betroffenen Landwirte nun finanziell unterstützt. Das sei ohne großen Aufwand verbunden, sagt Diener.

Diener ist von Vorgehensweise enttäuscht

In der Seenplatte haben Unternehmen einen Schaden von bis zu 80 Prozent erlitten. Wer sich ins Auto setze und losfahre, sehe die große Not – der Müritzer Bauern-Chef kann das Handeln von Klöckner nicht nachvollziehen. „Man muss nur warten. Irgendwann hat sich das Problem irgendwie von alleine erledigt”, sagt Diener enttäuscht.

Die Staatssekretäre der Länder hatten die Auswirkungen der Dürre besonders im Futterbau thematisiert und auf das Prüfen der Auflage eines Hilfsprogramms im Futterbau gedrängt. Der Bund habe wiederholt betont, dass weitere Zahlen vonnöten seien, um eine Entscheidung darüber zu fällen, ob die Trockenheit zu einer nationalen Notsituation geführt habe. Zudem müssten die Länder ihren Finanzierungsbedarf aufgrund der Ernteausfälle konkret ermitteln.