StartseiteRegionalMüritzAn die Urne, fertig, los: Malchows Jugendparlament ist gewählt

Teenager entscheiden mit

An die Urne, fertig, los: Malchows Jugendparlament ist gewählt

Malchow / Lesedauer: 2 min

Das gibt es sonst nirgends in der Seenplatte: Nicht mehr lange, dann soll in der Malchower Stadtvertretung auch der politische Nachwuchs mitreden dürfen.
Veröffentlicht:24.04.2018, 18:55

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Es waren ein einfacher Pappkarton und eine Altbatterien-Sammelbüchse, mit deren Hilfe in Malchow Geschichte geschrieben wurde. Denn die beiden Behältnisse dienten als Wahlurnen bei der Wahl zum ersten Kinder- und Jugendparlaments nicht nur in der Inselstadt, sondern in der gesamten Seenplatte. Man muss von Malchow aus schon eine ganze Strecke reisen, um auf das nächste vergleichbare Gremium zu treffen. In Ludwigslust wird diese Form der politischen Beteiligung von Jugendlichen bereits praktiziert, in Greifswald, in Bützow, auch in Wismar. Und nun neuerdings in Malchow.

Neun Jugendliche hatten sich als Kandidaten für das Kinder- und Jugendparlaments aufstellen lassen. Gewählt wurde am Dienstag in der Fleesenseeschule. Mitmachen durften alle Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 21 Jahren, die seit mindestens drei Monaten in Malchow wohnen oder dort die Schule besuchen. Mehr als 500 Kinder und Jugendliche waren wahlberechtigt, 184 gaben ihre Stimme ab. Nach der Auszählung am Nachmittag war klar: Alle neun Kandidaten hatten den Sprung ins erste Malchower Kinder- und Jugendparlament geschafft.

So weit, so gut. Doch was kommt jetzt? „Die richtige Arbeit“, meinte Johannes Prang aus der 12. Klasse, einer der neun Kandidaten. Er und anderen Kandidaten hatten die Wahl nicht nur betreut, sondern in den Pausen auch Schüler zum Mitmachen bei der Wahl aufgefordert: „Diese Wahl ist für Euch, kommt wählen.“ Und: „Wer nicht mitmacht, darf sich hinterher nicht beschweren.“

Vertreter des Malchower Kinder- und Jugendparlaments sollen, so der Plan, in zwei Ausschüssen der Stadtvertretung mitarbeiten: im Bildungs- und im Stadtentwicklungsausschuss. „Ich sehe das Jugendparlament als Brücke zwischen den Jugendlichen in der Stadt und der tatsächlichen Politik. Das ist spannend, weil wir das Gefühl haben, wirklich etwas bewirken zu können“, meinte Georg Rüß, der rund ein Jahr lang geholfen hat, die Wahl vorzubereiten.

Für die gewählten Kinder- und Jugendparlamentarier steht demnächst die konstituierende Sitzung an. Dabei wollen sie ihren Vorsitzenden und dessen Stellvertreter wählen. Vielleicht hat dabei Nino Sagunski aus der Zwölften gute Karten. Denn er ist der Wahlsieger: Er konnte 147 Stimmen seiner Schulkameraden einsammeln.