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Gelder verschwunden

Wohin die Spenden fürs Peenebad Malchin versickert sind

Malchin / Lesedauer: 2 min

Mehrere Tausend Euro hatten Malchiner für ihr Freibad vor einiger Zeit gespendet. Nun soll ein großes Schiebedach über Schwimmer- und Kinderbecken errichtet werden. Doch das gespendete Geld ist längst weg.
Veröffentlicht:25.07.2019, 07:50

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Wenn Mitte September das Peenebad seine Tore für dieses Jahr schließt, soll die Planung für ein Schiebedach beginnen, das – wenn es geschlossen ist – Malchins Freibad wie eine Schwimmhalle aussehen lassen wird. Das meiste Geld für das halbrunde Pool-Dach aus Glaselementen hat Malchin schon zusammen.

Mit 792.000 Euro konnte sich der Bund mit einem Sanierungsprogramm für kommunale Einrichtungen für die Malchiner Idee erwärmen. Viel Geld. Das lässt jetzt bei einigen Malchinern aber die Frage aufkommen, was eigentlich aus den vielen Spenden geworden ist, die vor einigen Jahren für die Badewasser-Erwärmung eingesammelt worden waren.

Finanzamt stoppte Spendensammlung

Erstaunlich: Wieviel Geld auf diese Weise zusammengekommen ist, lässt sich kaum noch klären. Bürgermeister Axel Müller (CDU) spricht von etwa 4000 Euro. So viel hatte aber bereits sein Vorgänger Jörg Lange anlässlich seines 60. Geburtstages im Jahr 2011 verbucht, als er sich statt Präsenten Spenden für die Badewasser-Heizung gewünscht hatte. Im Anschluss war aber noch kräftig weiter gespendet worden – bis das Finanzamt einschritt und die Stadt darüber aufklärte, dass man für einen Betrieb gewerblicher Art – und das ist aus Sicht der Finanzbehörde ein Schwimmbad – nicht einfach Spenden sammeln darf. Die Stadt hatte den Spendern daraufhin Sponsoren-Verträge angeboten. Mindestens einer der Geldgeber wollte seinen Beitrag allerdings auch zurückerstattet bekommen.

Noch aus einem anderen Grund ist es schwierig zu ermitteln, wie hoch der Spendenbetrag wirklich war. Das Geld floss nämlich auf das Konto des Vereins „Für Malchin“, den es mittlerweile gar nicht mehr gibt.

Doch irgendwo müssen die Spenden doch geblieben sein. „Das Geld ist für die Untersuchung und Planung von Sonnenkollektoren ausgegeben worden“, teilte Bürgermeister Axel Müller nach einigen Recherchen in seinem Rathaus mit. Durch diese Module sollte das Badewasser geleitet und dann durch die Sonne erwärmt werden. Ob das wirklich funktioniert, wurde nie getestet. Diese Variante der Wasser-Erwärmung war nämlich schnell wieder vom Tisch. Für das Schiebedach ist dagegen jetzt nichts mehr von den Spendengeldern übrig.