StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizWenn Peenebau hustet, wie geht’s dann Neukalen?

Corona-Verdachtsfall

Wenn Peenebau hustet, wie geht’s dann Neukalen?

Neukalen / Lesedauer: 2 min

Die Kleinstadt stand am Wochenende unter dem Eindruck des Corona-Verdachtsfalls im Peenebau-Betrieb. Das traditionelle Kappenfest fiel aus, doch trotz aller Sorge wollte sich dann doch nicht jeder den Spaß verderben lassen.
Veröffentlicht:08.03.2020, 20:20

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Das bange Warten dauerte das ganze Wochenende an. Muss der Peenebau-Betrieb in Neukalen wegen eines Corona-Verdachts tatsächlich seine Zwangspause vom vergangenen Freitag auf die neue Woche ausdehnen? Ein Mann aus dem Unternehmen hatte über Erkältungssymptome geklagt. Er war offenbar gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt. Und er hat Kontakt zu einer Vielzahl der etwa 100 Beschäftigten des Neukalener Baubetriebes.

Befund steht noch aus

Doch der Befund, ob er denn nun tatsächlich eine Infektion mit dem neuartigen Virus hat, ließ auch am Sonntag noch auf sich warten. Zu den am Wochenende neu gemeldeten Coronavirus-Fällen aus dem Seenplatten-Landkreis gehörte der Mann damit zunächst einmal nicht.

Der Peenebaubetrieb werde heute zumindest teilweise seine Arbeit wieder aufnehmen, teilte die Geschäftsführung am Sonntagnachmittag mit. Alles sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, hatte es am Freitag noch geheißen. Und auch, dass alles am letzten Arbeitstag der Woche ja nicht so schlimm sei. Dass die Peenebauer nun aber auch zu Beginn der neuen Woche von ihren Baustellen fernbleiben, das ist dann wohl doch nicht zu vertreten.

In der Kleinstadt hat der Corona-Verdacht am Wochenende für unterschiedliche Reaktionen gesorgt. Es müsse wohl schon ein ernster Verdacht sein, wenn die Geschäftsführung fast 100 Leute nach Hause schickt, so war am Wochenende in Neukalen zu hören. Es sei aber gut gewesen, dass das Unternehmen informiert habe, zumindest soweit das möglich war. Ansonsten hätte es wohl die wildesten Gerüchte gegeben, meinte ein älterer Neukalener.

Narren feiern auf eigene Gefahr

Dass der Heimatverein das für Samstagabend geplante Kappenfest abgesagt hatte, sei die richtige Entscheidung gewesen. Es gibt auch mehrere besorgte Anfragen von Besuchern der Karnevalsveranstaltungen in der Stadt, ob sie sich vielleicht Ende Februar schon angesteckt haben könnten. Das zumindest gilt als äußerst unwahrscheinlich.

Aller Corona-Angst zum Trotz zogen am Samstagabend dann aber doch einige Karnevalisten in bunten Kostümen im Polonaise-Marsch durch die Stadt. Ihr Ziel war die Kneipe „Zur gemütlichen Ecke“. Ursprünglich wollten die Jecken den Kappenball im Bürgerhaus feiern. Nach der Absage hatten sie dann kurzerhand die „Ecke“ zur Party-Location auserkoren. Selbstverständlich auf eigene Gefahr.