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Kampf gegen Schlaglöcher

Teterow probiert’s jetzt mit Kaugummi-Asphalt

Teterow / Lesedauer: 3 min

Schlaglöcher sind nicht nur gefährlich, sondern meist auch hartnäckig. Die Stadt Teterow testet jetzt einen neuen Baustoff, mit dem die Reparatur nicht nur länger halten soll.
Veröffentlicht:25.01.2019, 07:57

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Er ist ein immerwährendes Sorgenkind der Stadt Teterow – der Asphaltweg zur Waldgaststätte „Uns Hüsung“. Ein Fass ohne Boden nennt Stadtrat Uwe Rethmeyer die nur wenige Hundert Meter messende Fahrbahn. Denn nach jedem Winter klaffen dort Schlaglöcher. Die werden repariert und ein Jahr später sieht es dort aus, als hätte man nie einen Finger krumm gemacht. Fachleute haben längst ihr Urteil abgegeben. Notwendig wäre ein „grundhafter Ausbau“ der Straße. Damit ist gemeint, hier einen soliden Unterbau zu schaffen und eine entsprechend verschleißfeste Asphaltdecke aufzuziehen.

Das scheitert aus zwei Gründen. Zum einen an den damit verbundenen Kosten, die die Stadt nicht aufbringen kann. Doch selbst wenn das Geld zur Verfügung stünde, gibt es zum anderen eine rechtliche Hürde. Bei der Zufahrt handelt es sich nämlich nicht um eine Straße, sondern um einen Wirtschaftsweg der Forst, wie Bürgermeister Andreas Lange deutlich macht. Einem Ausbau würde die Umweltbehörde einen Riegel vorschieben.

Im Internet auf neues Verfahren gestoßen

Ein Ausweg zeichnet sich jetzt mit einer neuen Technologie ab. Das Zauberwort lautet „Kaugummi-Asphalt“. Kein Witz, das Material heißt wirklich so, verlautet aus dem Rathaus. Bei einer Internetrecherche war man darauf gestoßen. In den vergangenen Tagen wurden durch eine örtliche Baufirma damit die schlimmsten Löcher auf der besagten Strecke dichtgemacht. Da werden bei manchem gleich die Alarmglocken schrillen: Es herrschte Frostwetter, das kann ja nicht lange halten. Asphalt und Bitumenmischungen brauchen bei der Verarbeitung Temperaturen, die deutlich im Plus liegen.

Doch nicht so der Kaugummibaustoff. „Hierbei handelt es sich um ein neuartiges Material, das bei Temperaturen von minus zehn Grad aufwärts sowie bei Nässe verarbeitet werden kann“, zitiert Stadtrat Rethmeyer. Der Stoff enthalte keine Wasseranteile. Spezielle pflanzliche Öle bewirkten, dass er eine gewisse Elastizität behalte und nicht spröde werde. Das Material härte durch dynamische Belastung aus. Das bedeute, dass nach einer anfänglichen Verdichtung nach dem Einbringen der rollende Verkehr diese Arbeit übernehme.

Viele Schadstellen im Stadtgebiet

Wie Uwe Rethmeyer betont, handelt es sich um einen Versuch, mit dem man hohe Erwartungen verbindet. Wenn diese sich hinsichtlich Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Erosion erfüllen, werde der Kaugummi-Asphalt künftig eine feste Größe bei Reparaturen. Baustellen gibt es im Stadtgebiet noch so manche. Der neuartige Baustoff ist keineswegs auf den Einsatz auf Asphaltstraßen beschränkt. Er kommt auch bei der Reparatur von Betonplattenpisten zum Einsatz sowie bei der Einbindung von Schachtabdeckungen.