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Sehbehindertes Mädchen

Spender erfüllen kleiner Malchinerin größten Wunsch

Malchin / Lesedauer: 2 min

Ein Instrument spielen wie die Erwachsenen – der größte Wunsch einer zehnjährigen Malchinerin mit einer starken Sehbehinderung. Nun kann Melinda auf ihrer neuen Schalmei üben.
Veröffentlicht:18.07.2018, 06:26

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Als das Geld zusammen war, ging alles ganz schnell. Innerhalb von nur drei Tagen konnte die Herstellerfirma aus Markneukirchen das Instrument liefern – eine richtige Schalmei für die zehnjährige Melinda aus Malchin. Melinda ist damit ihrem Traum ein ganzes Stück näher gekommen. Nach einem kleinen Theorieteil hat das Mädchen am Montag damit begonnen, das Schalmei-Spiel zu erlernen. Dabei muss sie sich ganz auf ihr Gehör verlassen – Melinda ist hochgradig sehbehindert.

„Sie ist hellauf begeistert von dem Instrument“, berichtet die Mutter Anne Kunze. Seit zwei Jahren ist Melinda im Schalmeien-Verein schon mit dabei – zum Beispiel mit dem Rasselspiel. Und jetzt wird jeden Tag geübt, voller Stolz präsentiert Melinda ihre neue Schalmei. Die Ausbildung ist auch für die Vereinsvorsitzende Rosemarie Heiden eine Herausforderung. Doch lange überlegen musste sie nicht, als es darum ging, dem zweitjüngsten Mitglied im Verein diesen Wunsch zu erfüllen.

Spontan-Sammlung beim Stadtfest

Für den Kauf des Instrumentes hatten die Schalmeienspieler bei einem Konzert während des Malchiner Altstadtfestes spontan zu einer kleinen Spendenaktion aufgerufen. Im Nu waren aus dem Publikum über 200 Euro zusammen gekommen. Und damit nicht genug. Nach dem Konzert hätten sich noch zwei Spender gemeldet, die jeweils noch einmal um die 100 Euro gegeben hätten, sagt Rosemarie Heiden.

Am meisten hatte aber die Spende von Claudia Laabs, der Gastwirtin vom Datzekrug in Glienke, weitergeholfen, die anlässlich des Stadtfestes einen Scheck über 510 Euro übergeben hatte. Der Datzekrug bucht die Kapelle des Öfteren und versorgt die Malchiner Schalmeienspieler auch bei ihren Trainingslagern.

Ohne Notenblätter muss sie sich alles genau merken

Mit den Spenden konnte das Instrument dann komplett bezahlt werden. Nun bekommt Melinda Einzelunterricht, um das Spiel auf der Schalmei möglichst schnell zu erlernen, und dann bei den zahlreichen Auftritten des Orchesters dabei zu sein. „Sie muss sich alles genau merken, weil sie die Noten ja nicht vor sich hat“, sagt Rosemarie Heiden. Und auch wenn der Schalmeien-Verein zum ersten Mal einen solch ungewöhnlichen Unterricht gibt, sei man sich doch sicher, dass Melindas Traum bald Wirklichkeit wird – mit der Schalmei so zu spielen wie die Großen.