StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizOpfer von Brandstifter setzen 2000 Euro Belohnung aus

Brandserie bei Dargun

Opfer von Brandstifter setzen 2000 Euro Belohnung aus

Dargun / Lesedauer: 3 min

Seit einem Jahr sorgt ein Brandstifter im Darguner Ortsteil Glasow für Unruhe. Die beiden Betroffenen wollen der ständigen Angst vor neuen Feuern nun endlich ein Ende bereiten.
Veröffentlicht:13.06.2019, 06:43

Artikel teilen:

Abseits der Dorfstraße liegt das alte Bauernhaus richtig gut versteckt. Seit vielen Jahren steht das große Anwesen im Darguner Ortsteil Glasow leer, bis es nun Wilfried Schober entdeckt hat. Für solch altehrwürdige Bauten hat der Neukalener einen Blick, er hat das Haus samt Nebengelass erworben und nun große Pläne. Ein Künstler-Atelier könne er sich in dem Bauernhaus vorstellen, und dann Wohnungen, vielleicht als eine Art Generationenhaus.

Doch Schober macht sich um seinen neuen Besitz mittlerweile auch ziemliche Sorgen. Kurz bevor er das Anwesen übernommen hatte, wollte jemand ganz offensichtlich das zu dem Hof gehörende Stallgebäude anstecken. Verkohlte Balken sind noch heute zu sehen. Und nun hat es auch noch einen Schuppen getroffen, den der Neukalener gerade von jeder Menge Unrat befreit hatte. Auch hier hatte jemand Feuer gelegt. In beiden Fällen ist es jeweils dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass Nachbarn oder Bauarbeiter schnell mit Wasser zur Stelle waren, und so nichts Schlimmeres passieren konnte. „Jedes Mal, wenn die Sirene geht, bekommt man es hier mit der Angst zu tun“, sagt Schober.

Schon 325.000 Euro Schaden bei Landwirt

Ein Gefühl, das Markus Jänicke schon länger kennt. Genau ein Jahr ist es her, dass in seiner Agrar GmbH in Glasow zum ersten Mal Heuballen in Flammen aufgingen. Dreimal hatte es im vergangenen Jahr in seinem Betrieb gebrannt. Im August vernichtete ein Feuer sogar einen ganzen Stall mit eingelagerten 320 Heuballen. Im Dezember brannte noch einmal eine Miete mit 280 Strohballen. Jedes Mal war nach Einschätzung der Polizei das Feuer gelegt worden.

„Mir ist durch die drei Brände mittlerweile ein Schaden von 325.000 Euro entstanden“, berichtet Jänicke. Dabei hat er immer noch Glück gehabt, dass seinen Tieren nichts passiert ist. Nicht auszudenken, wenn das Feuer einmal auf den Rinderstall überspringt. Zusammen mit Wilfried Schober ist er sich einig, dass es sich wohl stets um den gleichen Täter handeln dürfte, der nun eben auch in den Nebengebäuden des versteckt gelegenen Bauernhauses zündelt. Im Dorf ist mittlerweile sogar von einem Verdächtigen die Rede.

Ermittlungen weiter gegen Unbekannt

„Wir wollen, dass diese Brandserie nun endlich ein Ende hat“, sagt Jänicke und lobt deshalb jetzt zusammen mit Wilfried Schober einen Geldbetrag von 2000 Euro aus. „Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen“, wie Jänicke betont. Wer helfen kann, wird gebeten, sich bei der Demminer Polizei zu melden, die sich um den Fall kümmert.

Laut Polizei laufen die Ermittlungen immer noch auf Hochtouren, richten sich allerdings weiterhin gegen Unbekannt, wie Polizeisprecherin Kathrin Jähner am Mittwoch berichtete: „Wir gehen sämtlichen Hinweisen nach.“