StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizMüllgebühr bleibt dank 7 Millionen Euro Rücklagen stabil

Abfallwirtschaft im Landkreis Rostock

Müllgebühr bleibt dank 7 Millionen Euro Rücklagen stabil

Teterow / Lesedauer: 2 min

Jede Leistung hat ihren Preis, das gilt auch für die Abfallentsorgung. Nur ist die Kalkulation so hoch angesetzt, dass die Bürger in Vorkasse gehen.
Veröffentlicht:05.01.2019, 10:49

Artikel teilen:

Für die Entsorgung von Abwasser müssen die Haushalte in der Region Teterow/Gnoien in diesem Jahr knapp 49 Euro mehr zahlen als bislang. So mancher befürchtete, dass auch die Müllabfuhr teurer werden könnte. Die gute Nachricht aus der Kreisstadt Güstrow lautete indes, dass die Entsorgungsgebühren für 2019 und 2020 unverändert bleiben.

Zwar erwartet der kreisliche Eigenbetrieb Abfallwirtschaft für dieses Jahr einen Rückgang der Gebühreneinnahmen um 850.000 Euro auf 10,1 Millionen. Rückläufig sind ebenfalls die Einnahmen auf den Wertstoffhöfen. Und auch die Erlöse aus dem Verkauf von Altpapier, Altglas und Textilien sind um eine halbe Million niedriger als 2018 angesetzt. Sie liegen nur noch bei 1,2 Millionen Euro. Trotzdem wird der Wirtschaftsplan mit Einnahmen und Aufwendungen von knapp 13 Millionen Euro ohne Defizit kalkuliert.

Personalkosten steigen stark

Das beruht nicht auf einem Zahlentrick oder Wunder. Die Wahrheit lautet schlicht: Die fehlenden Einnahmen sind bereits bezahlt. Der Betrieb wird dieses Jahr 856.000 Euro aus den Gebührenrückstellungen entnehmen. 2020 werden es sogar 1,2 Millionen sein. Der Rückstellungsfonds ist dann aber keineswegs ausgeschöpft. Hier sind derzeit stattliche 7,2 Millionen Euro gebunkert. In der Prognose heißt es deshalb beruhigend, dass das kommunale Unternehmen aus heutiger Sicht bis 2022 die Entsorgungsgebühr trotz leicht sinkender Umsatzerlöse stabil halten könne.

Ein Rätsel ist im Wirtschaftsplan dennoch versteckt. Die Personalkosten steigen gegenüber 2018 um stattliche 33,5 Prozent. Dabei ist in Rechnung zu stellen, dass die Zahl der Beschäftigten nahezu unverändert bleibt und die Tariflöhne kaum zweistellige Zuwachsraten aufweisen. Das räumt die Kreisverwaltung freimütig ein. Eine Aufstockung der Personalkosten sei indes durch eine höheren Eingruppierung von Beschäftigten bedingt, heißt es aus Güstrow.

Während in der westlichen Hälfte der Mecklenburgischen Schweiz die Gebühren stabil bleiben, müssen die Haushalte im Landkreis Seenplatte tiefer in die Tasche greifen. Hier beschloss der Kreistag eine Anpassung, um kostendeckend zu wirtschaften.