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Tourismus

Ist der Malchiner See eine vergessene Region?

Teterow / Lesedauer: 3 min

Rund um den Kummerower See sind schon einige touristische Dinge entwickelt worden. Doch zwischen Teterow und Malchin ist es den AfD-Fraktionen der beiden Städte noch zu ruhig. Sie wollen mehr Vernetzung und kritisieren dabei auch, dass der Malchiner See vergessen worden ist.
Veröffentlicht:31.03.2020, 10:16

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Die AfD-Stadtfraktionen aus Teterow und Malchin wollen sich gemeinsam für die raschere Tourismusentwicklung in der Mecklenburgischen Schweiz starkmachen. Dabei geht es ihnen vor allem um eine bessere Vernetzung der Regionen Malchin und Teterow in zwei benachbarten Landkreisen und um eine schnellere Entwicklung rund um den Malchiner See, wie Mathias Schmitus, parteiloser Vorsitzender der AfD-Fraktion in Teterow und Engelhardt Kelm, AfD-Fraktionschef in Malchin, informierten.

„Der Malchiner See liegt in den beiden Landkreisen Rostock und Mecklenburgische Seenplatte am äußersten Zipfel“, erläuterte Schmitus. Kelm findet, dass der See bislang stiefmütterlich behandelt worden ist. Sie haben das Gefühl, dass das Gewässer, der Tourismus am See und Wegeverbindungen hinten runter fallen. Andere Seen seien in aller Munde. „Vom Malchiner See spricht keiner mehr“, kritisierte Schmitus. Wahrscheinlich sei es schwierig, eine einheitliche Entwicklung in beiden Landkreisen abzustimmen. Denn mitten durch den See verläuft die Kreisgrenze.

Kritik an fehlenden Radwegen

Deswegen wollen Kelm und Schmitus Vertreter des Tourismusverbands Mecklenburgische Seenplatte zu einem Gespräch nach Malchin einladen. Der Verband ist sowohl für Malchin als auch für die Region Teterow zuständig. „Wir wollen uns erläutern lassen, wie der Stand aktuell ist“, sagte Schmitus. Am Ende sei es das Ziel, einen gewissen Druck auf Behörden, Straßenbauamt und Tourismusverband aufzubauen, damit die beiden Regionen Teterow und Malchin im Kern der Mecklenburgischen Schweiz endlich besser miteinander vernetzt werden und sich touristisch schneller entwickeln.

Schmitus und Kelm zählten dazu Beispiele auf. Schmitus bemängelte, dass der Radweg zwischen Malchin und Teterow an der B 104 noch immer nicht durchgängig zu befahren ist. Zwischen Neu Panstorf und Remplin klaffe immer noch eine Lücke. „Sie ist nur 1,8 Kilometer lang“, betonte Kelm. Da müsse es doch möglich sein, sie endlich zu schließen. Sie verweisen auf den fehlenden Radweg zwischen Basedow, Seedorf und Rothenmoor, so dass es auch hier für Touristen nur schwer möglich ist, den See sicher zu umrunden, und der Fahrradtourismus weitgehend am Boden liegt.

Klarheit über Bootsnutzung

Mit den Fraktionsmitgliedern wollen sie auch auf eine Entscheidung für oder gegen den Motorbootsverkehr auf dem Malchiner See drängen. „Wir wollen wissen, ob weiterhin Benzin getriebene Motorboote oder nur noch Elektroboote auf dem See fahren dürfen“, sagte Schmitus. Anlieger befürchten nämlich, dass Benzinmotorboote ab spätestens 2021 mit einer Neuregelung nicht mehr erlaubt sein sollen. Alle diese Entscheidungen hätten auch Einfluss auf die viele Bootshäuser, Ferienwohnungen und die Campingplätze.

Was sagen die Fachleute? Das Straßenbauamt Neustrelitz steckt mit dem Radwegebau im Südosten des Sees fest. Für den Weg an der B 104 könne man noch nichts versprechen. Die Landkreise Rostock und Seenplatte informierten, dass sie einen ersten Entwurf für eine Allgemeinverfügung für das Befahren des Malchiner Sees abgestimmt haben. Die Tourismusbeauftragte am Kummerower See, Angelika Groh, geht derzeit auf Werbetour in den Gemeinden Gielow und Basedow, um die Zusammenarbeit mit dem Tourismusnetzwerk auch am Malchiner See zu intensivieren. 40000 Euro Leader-Gelder für Werbung, Fotos und Videos für den Malchiner und Kummerower See sind im Januar ausgezahlt worden, so dass auch hier etwas passiere.