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Interessenten für Wassermühle Ziddorf reißt Geduldsfaden

Teterow / Lesedauer: 2 min

Der Verkauf des 150 Jahre alten Denkmals an der B108 zieht sich schon über Jahre hin. Nun gibt ein Bewerber-Paar seinen Traum von der Wassermühle Ziddorf entnervt auf.
Veröffentlicht:08.05.2019, 18:42

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Jetzt ist interessanten Interessenten für die Wassermühle Ziddorf dann doch der Geduldsfaden gerissen. Seit September 2018 bemühten sich Elisabeth Elsner aus Nordrhein-Westfalen und ihr Mann um das reizvolle Denkmal, das nun schon länger, als ihm guttut, unbewirtschaftet an der B108 in Ziddorf liegt. „Die unendliche Geschichte Ziddorfer Mühle geht in die nächste Runde, nur werden wir den Ring jetzt endgültig verlassen“, teilte die Kunstgewerblerin jetzt entnervt mit.

Hinter ihr liege eine Odyssee von Vertröstungen und Aufschüben. Die Gemeinde Dahmen, der das Objekt gehört, habe die Entscheidung für einen von angeblich drei Interessenten seit November vertagt. Da ihr selbst gesetztes Ultimatum noch bis zum 1. Mai unverrichteter Dinge verstrichen sei, haben die Elsners nun selbst „schweren Herzens“ eine Entscheidung getroffen – nämlich die, woanders weiter zu suchen.

Bio-Bäckerei und Puppenhaus-Ausstellung geplant

Dabei sei die 150 Jahre alte Wassermühle bestens geeignet für ihr Vorhaben gewesen, das der einst beliebten Nutzung in den 1990ern durch die Landfrauen gar nicht unähnlich ist: eine traditionelle Backstube für Biobrot u.ä. sowie Kunstgewerbe und eine Puppenhaus-Ausstellung einzurichten sowie die Gastronomie neu zu beleben. Elisabeth Elsner: „Wir haben uns so in unseren Traum von der Mühle hineingekniet, sogar schon ein Gutachten fertigen lassen – welches ausweist, dass es um den baulichen Zustand nicht zum Besten steht – und andere Planungen sowie Messetermine immer wieder zugunsten Ziddorfs ausgebremst. Noch länger zu warten, können wir uns einfach nicht erlauben.“

Elisabeth Elsner hat vom Bürgermeister insgesamt mehr Engagement erwartet. „Kaum, dass er mal nach unseren Plänen eingehender gefragt hat.“ Auf die Anfang Mai erteilte Absage habe er noch gar nicht reagiert. Sie wird den Eindruck nicht los, dass die Gemeinde einen Bewerber der öffentlichen Hand bevorzuge. Dem widerspricht Bürgermeister Philipp Maerz (Wählergemeinschaft), der sich überrascht von der Absage zeigte und dies dem Nordkurier gegenüber bedauerte. „Ich habe Elsners meines Wissens immer geantwortet“, sagte er. „Mitte bis Ende Mai soll eine Entscheidung getroffen werden. Es gibt keine Favoriten, unsere Entscheidung ist nach wie vor völlig offen.“

Investoren suchen nun anderes Objekt in MV

Eine Aussage, die den Nordrhein-Westfalen nicht viel Hoffnung gibt. Ihren Traum haben sie jedoch noch nicht aufgegeben. Wenngleich er sich für sie wohl nicht in Ziddorf erfüllen wird. Elsners suchen weiter in Mecklenburg-Vorpommern. In Ziddorf aber sind derweil auch noch die Fliederranken von der Fassade abgebrochen – ein trauriges Bild.