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Schweine

Illegal Schlachtabfälle bei Stavenhagen entsorgt

Gülzow / Lesedauer: 3 min

Die Hündin einer Rentnerin spürte bei Stavenhagen vermutlich Reste einer Hausschlachtung im Gebüsch auf. Wer macht denn so was, fragte die Frau – und hat offenbar einigen Wirbel ausgelöst.
Veröffentlicht:14.12.2018, 06:20

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Eigentlich könnte Else Pagels es auf sich beruhen lassen. Die Reste von einem geschlachteten Schwein sind schließlich aus der Natur wieder verschwunden, weil sie so viel Wirbel im Dorf gemacht hat. Da hat sich in Gülzow bei Stavenhagen offenbar jemand angesprochen gefühlt, der dann schnell die Abfälle beseitigt hat, bevor die 83-Jährige diese dem Nordkurier zeigen konnte. Damit es aber nicht wieder passiert, will sie dennoch von ihrer Entdeckung erzählen. Auch deshalb, weil es nicht das erste Mal gewesen sein soll, dass in Gräben geschlachtete Tiere entsorgt wurden.

Hund findet Paket mit Schlachtabfällen

Else Pagels geht jeden Tag mit ihrer Hündin Kelli spazieren, oft zum See hinunter. Eines Nachmittags war die Hündin unruhig und steuerte auf ein Paket zu, schnüffelte, kratzte und brachte ein Ohr zutage. Da sah die Rentnerin Schweinereste im Gebüsch liegen. Zwei Rippenteile, vier Unterpfoten, zwei Schweinebacken, Knochenfleisch und Fett. „Das war eindeutig von einem Hausschwein“, sagt sie. „Frisch.“ Gute acht Tage hätten die Reste am Weg zum See gelegen.

„Wer macht bloß so etwas?“, fragt sie sich und ist noch immer entsetzt. Wenn einer, der schlachtet, nicht alles allein verwerten könne, warum gebe er es nicht in eine Suppenküche oder zur Tafel. Die hätten sich vielleicht gefreut. „Lebensmittel schmeißt man nicht einfach so weg. Ich kenne noch den Hunger.“

Schwein illegal entsorgt

Im Dorf habe sie vielen von ihrem Fund erzählt, in der Nachbarschaft, bei der Chorprobe habe sie geschimpft und gefragt, ob einer wüsste, wer das Schwein illegal entsorgt haben könnte. Vielleicht sei über den Dorffunk jemand hellhörig geworden. Denn plötzlich waren die Schlachtabfälle weg.

Nur Hündin Kelli fand mit ihrer Nase die Stelle trotzdem. Schnipsel der Verpackung, in der die Schweineteile eingewickelt waren, waren nur noch übrig. Ein Stückchen davor liegen hingegen jetzt Federn von gerupftem Geflügel am Weg. Das sei genau so etwas, was sich nicht gehöre.

Enten und Gänse gefunden

Else Pagels ist zwar froh, dass die „Schweinerei“ beendet sei, aber sie ärgert sich noch immer. Zumal sie schon im vergangenen Jahr zusammen mit einer Bekannten in einem Graben auf dem Weg in Richtung Scharpzow eingetütete Enten und Gänse gefunden hatte.

Die 83-Jährige vermutet, dass da jemand Platz in der Gefriertruhe brauchte. Wie sie sich erinnert, hätten sie die „Braten“ aus der Tüte geholt, damit wenigstens die Aasgeier noch ein Mahl hatten. „Schon da haben wir uns gefragt, was sind das für Menschen, die so etwas in den Graben werfen“, sagt sie und schüttelt mit dem Kopf.

Die Öffentlichkeit solle ruhig davon erfahren, vielleicht achte ja der eine oder andere jetzt ein wenig darauf, wer da an den Wegen rund um Gülzow sein Unwesen treibt.