StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizDie können feiern, die Altkalener!

Erntefest

Die können feiern, die Altkalener!

Altkalen / Lesedauer: 2 min

Zehn Orte umfasst die Gemeinde Altkalen. Das Erntefest wird traditionell gemeinsam gefeiert. Auch in diesem Dürrejahr mit seinen mickrigen Erträgen.
Veröffentlicht:16.09.2018, 17:38

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Fünfzehn liebevoll geschmückte Erntewagen wurden sich am Samstag in Rey in Marsch gesetzt. Über Kleverhof ging‘s nach Altkalen. Auf dem Sportplatz erwartete die Menge den Tross zum Erntefest. Doch gibt es in diesem Jahr überhaupt etwas zu feiern? Der Sommer mit seiner außergewöhnlichen Dürre hatte den Landwirten erhebliche Probleme und schmerzliche Ernteausfälle beschert. Damit nicht genug. Immer wieder aufflammende Brände hinterließen weitere Schäden in großem Ausmaß. Wem ist angesichts solcher Situation nach Feiern zumute?

Die Antwort hat Bürgermeisterin Renate Awe parat. „Ja, es ist ein schwieriges Jahr, die Probleme sind nicht zu übersehen. Wenn wir dennoch feiern – so den Umstand, dass trotz oder gerade wegen der Schwierigkeiten die Menschen zusammenrückten, füreinander einstanden. Ganz offensichtlich war das bei den Feuerwehren. Doch auch andere reihten sich da ein. Ihnen allen gilt unser Dank und das ist uns ein Fest wert.“

Wettkampf der Spaßstaffeln

Zu feiern versteht man in Altkalen. Das wurde beim Wettkampf der Spaßstaffeln deutlich. Eine Frauen- und eine Männermannschaft traten gegeneinander an. Auf dem Sportplatz war ein Hindernisparcours abgesteckt. Zuerst war ein Slalom zu fahren. Bäuchlings über eine Bank ging es, dann durch ein enges Tor zum Zielwurf mit dem Medizinball. Zurück war ein Strohballenhindernis zu überwinden. Sackhüpfend mit einem Glas Wasser kam man ins Ziel. Acht Teilnehmer hatte jedes Team, darunter zwei Kinder. Gaudi war programmiert. Denn während die Frauen den Slalom auf einem luftbereiften Roller absolvierten, mussten die Männer sich auf ein Spielzeugauto zwängen. Für einen Kerl von 1,90 ist das eine physische Herausforderung. Das schafft man nur, wenn das Publikum lautstark anfeuert. Dennoch – die Frauen siegten souverän.

Herausforderung Dorfwette

Kaum hatte Katja van Heiden unter großem Jubel den Pokal in Empfang genommen, nahte die nächste Herausforderung. In der Dorfwette ging es diesmal darum, je 43 Frauen und Männer in traditioneller bäuerlicher Kleidung auf die Bühne zu bringen. 86 Personen – das entspricht mehr als zehn Prozent der Dorfbevölkerung. Als Moderator Adi Punkt 16 Uhr laut zählend die Front abschritt, wurde es immer stiller auf dem Platz. 29, 31, 37, 41, 43 – Jubel brandete auf. Der Aufforderung zum Tanz wollte sich dann auch niemand entziehen. Eng wurde es auf dem Tanzboden – und angesichts der Forken, Spaten und Hacken war‘s nicht ganz ungefährlich, sich hier zu drehen. Doch diese Runde währte nur kurz. Ganz im Gegensatz zur Disko, die bis in die Nacht hinein dröhnte.