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Besitzer überglücklich

Bei Teterow ausgesetzte Kaninchen waren Diebesgut

Teterow / Lesedauer: 3 min

Eine Jägerin hatte bei Teterow fünf Kaninchen im Wald entdeckt und vor dem sonst wohl sicheren Tod gerettet. Wie sich herausstellte, waren die Tiere gestohlen worden – und eine Familie ist jetzt überglücklich.
Veröffentlicht:26.06.2020, 19:41

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Die Tränen konnte sie nicht zurückhalten. Wollte es auch gar nicht. Sie kullerten, weil sie einfach so erleichtert war und dankbar. Die Geschichte um die im Wald ausgesetzten Kaninchen, die eine Jägerin entdeckt und zum Teterower Tierschutzverein gebracht hatte, hat nämlich ein Happy End. Zumindest zu einem guten Teil. Die Besitzerin und ihr Sohn haben ihre Tiere zurück. Die Freude war riesig. „Ich bin so dankbar, dass die Tiere wieder da sind. Ich hatte meinen Sohn schon darauf vorbereitet, dass wir sie wohl nicht wiederbekommen“, sagt die Frau, die allerdings anonym bleiben möchte.

Der Grund dafür ist ein laufendes Verfahren gegen den Tatverdächtigen. Die Besitzerin hatte Anzeige erstattet, dass die Kaninchen gestohlen wurden. Und zwar am Morgen des 13. Juni. „Es ist übel, dass ein Mensch so etwas tut, sich an wehrlosen Tieren vergreift und sie dann auch noch im Wald aussetzt“, sagt sie. Das habe sie schwer getroffen, ihren Sohn noch mehr. Bei den Kaninchen handelt es sich um zwei Elterntiere – Deutscher Riese und Mecklenburger Schecke – und drei Jungtiere, nämlich Zwillinge und einen braunen Widder, den Liebling des Sohnes. Die Zippe war noch dazu tragend. Ihre Jungen werden aber wohl nicht überlebt haben.

Richterin machte Anwalt auf Nordkurier-Artikel aufmerksam

Dass es die fünf anderen geschafft haben, sei ein großes Glück. „Sie müssen nach dem Diebstahl noch woanders untergebracht und gerade erst im Wald ausgesetzt worden sein, bevor sie gefunden wurden“, vermutet die Besitzerin. „Sie wurden als Rudel im Schlieffenberger Wald gefunden. Kaninchen sind Fluchttiere, bei Gefahr hätten sie sich sonst schon getrennt. Und sie hätten keine Chance gehabt.“

Auch die Vorsitzende des Teterower Tierschutzvereins Margarete Zwerg war schockiert von der Tat. Sie hatte die Kaninchen erst einmal in einer Pflegestelle unterbringen können und suchte schon nach Interessenten, die sie aufnehmen. Als die Richterin, die nach der Diebstahls-Anzeige den Fall behandelt, davon im Nordkurier las, merkte sie gleich auf und rief den Anwalt der Betroffenen an. „So kam der Artikel zu mir. Ich hätte davon sonst gar nichts mitbekommen, weil ich in einer anderen Region wohne“, sagt die Besitzerin der Kaninchen. „Auf dem Foto habe ich sofort unser Jungtier erkannt. Ich muss auch da noch einmal einen großen Dank sagen, dass alles so aufmerksam behandelt wird, dass da Leute sind, die so an diesem Schicksal teilhaben.“

Kaninchen-Besitzer spenden Finderlohn

Sehr berührt habe sie zudem, dass der Teterower Tierschutzverein ihr keine Kosten in Rechnung stellt. „Ich hatte einen Finderlohn ausgesetzt. Eine dreistellige Summe. Die werde ich dem Tierschutzverein Teterow spenden. Ich denke, dass das Geld dort mehr als gut aufgehoben ist.“