StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizAutofahrer suchen Weg aus B104-Umleitungsdschungel

Vollsperrung in Malchin

Autofahrer suchen Weg aus B104-Umleitungsdschungel

Stavenhagen / Lesedauer: 3 min

Vor allem Urlauber hatten es am Wochenende nicht leicht auf der B104. In Malchin war die Stadtdurchfahrt komplett dicht. Der Durchgangsverkehr geriet über Jürgenstorf gleich auf die nächste B104-Umleitung.
Veröffentlicht:05.07.2020, 18:11

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Nur mal schnell zum Einkaufen nach Malchin wollte der Urlauber aus Sommersdorf am Sonnabendvormittag. Und irgendwie hatte er es an den vielen Straßensperrungen an der B104 vorbei mit seinem Transporter bis auf den Parkplatz in der Malchiner Innenstadt auch geschafft. Doch wie kommt man hier nun wieder heraus? Mittlerweile blockierten Baumaschinen die Auffahrt auf die Bundesstraße am Fangelturm: kein Durchkommen mehr. Und von der Innenstadt auf die Umleitungsstrecke zu finden, war für Ortsfremde wie unseren Urlauber nahezu unmöglich.

So wie ihm ging es am Wochenende vielen Autofahrern, die den Umleitungsschildern keinen Glauben schenken wollten. Zwei Tage lang war die Malchiner Stadtdurchfahrt voll gesperrt, weil auf der zuvor abgefrästen Fahrbahn von der Postkreuzung bis zum Ortsausgang in Richtung Stavenhagen eine neue Asphaltschicht aufgebracht wurde.

Stadteinfahrt eigentlich nur für Asphalt-Laster offen gelassen

Schon am Sonnabendvormittag versuchten Dutzende Autofahrer, trotz der Sperrung durch Malchin hindurch zu kommen. Und das klappte aus Richtung Stavenhagen zunächst auch ganz gut. Erst an der Mühlenbrücke standen dann die Asphaltmaschinen und -walzen im Weg. Hier kam dann niemand mehr vorbei. Anders als an der Postkreuzung habe man die östliche Stadteinfahrt nicht komplett abriegeln können, weil hier Laster ständig Nachschub für die Asphaltmaschine bringen mussten, hieß es von der Straßenbaufirma Rask aus Hoppenrade. Meter für Meter brachten die Straßenbauer währenddessen den neuen Asphalt auf die Fahrbahn.

Während die Straßenbauverwaltung den Umleitungsverkehr gern auf der Landesstraße über Zettemin nach Jürgenstorf und weiter über die B194 nach Stavenhagen gesehen hätte, wussten natürlich viele einheimische Autofahrer, wie es schneller geht – über den schmalen Duckower Damm, der am Wochenende so viele Autos ertragen musste wie schon lange nicht mehr.

Umleitung zwischen Stavenhagen und Neubrandenburg gar nicht nötig

Doch es gab am Wochenende noch einen weiteren Hotspot: Jürgenstorf. Hier trafen sich die Umleitungen der Malchiner Stadtdurchfahrt und der eigentlich ebenfalls am Wochenende gesperrten B104 zwischen Stavenhagen und Neubrandenburg. Nicht jeder kam mit den vielen Umleitungsschildern klar. Dabei wäre es am Wochenende doch auch viel einfacher gegangen. Was das Straßenbauamt nämlich verschwiegen hatte: Zwischen Stavenhagen und Neubrandenburg war die Baustelle bei Ritzerow bereits am Freitag wieder abgeräumt worden, sodass die Strecke das gesamte Wochenende über frei war. Trotzdem wurde der Verkehr weiterhin über eine etwa 20 Kilometer weitere Strecke über Penzlin und Klein Plasten geschickt. Erst am Montag soll die B104 wegen der Erneuerung eines Straßendurchlasses am Knoten Klein Helle wieder abgeriegelt werden und das voraussichtlich die ganze Woche über.

Trotz der tatsächlichen und der nur vorgetäuschten Vollsperrung – zu größeren Zwischenfällen ist es am Wochenende nach Einschätzung der Polizei auf den vielen Umleitungen nicht gekommen. Ab 17 Uhr war Malchins Stadtdurchfahrt am Sonntag wieder frei. Ein zweites Wochenende mit Vollsperrung, wie ursprünglich angekündigt, wird nun nicht mehr nötig sein. Autofahrer müssen auf der B104 innerhalb Malchins aber weiterhin auf mit Behinderungen rechnen.