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Härtefälle

Weniger Kirchenasyl-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin / Lesedauer: 1 min

Die Zahl der Kirchenasyl-Fälle im Nordosten sind stark gesunken. In katholischen Gemeinden suchte sogar niemand Schutz.
Veröffentlicht:12.02.2020, 07:09
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Die Zahl der Kirchenasyl-Fälle ist im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern deutlich gesunken. 2019 verzeichneten die evangelischen Kirchengemeinden im Nordosten im monatlichen Durchschnitt rund 10 Kirchenasyl-Fälle, wie die Nordkirche auf Anfrage mitteilte. 2018 seien es im monatlichen Schnitt noch rund 18 Fälle gewesen.

2019 suchten demnach im monatlichen Durchschnitt 20 Menschen zur gleichen Zeit Schutz in den Kirchen, 2018 seien es im Schnitt noch 32 Männer und Frauen pro Monat gewesen. Derzeit gebe es sieben Kirchenasyl-Fälle. In den katholischen Gemeinden im Nordosten gab es nach Angaben des Erzbistums Hamburg 2019 und 2018 keinen Fall von Kirchenasyl.

„Nicht jede Anfrage nach Kirchenasyl mündet auch in ein Kirchenasyl. Die Leitungen der jeweiligen Kirchengemeinden beraten jede Anfrage sehr gründlich und werden dabei durch kirchliche Fachleute begleitet”, sagte Pastorin Dietlind Jochims, Migrationsbeauftragte der Nordkirche. Nur in besonderen Härtefällen werde eine Entscheidung für ein Kirchenasyl getroffen.

Seit August 2018 sind Kirchen verpflichtet, für jeden Kirchenasylfall ein Härtefalldossier beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einzureichen. Stellt die Behörde daraufhin keine besondere Härte fest, müssen abgelehnte Asylbewerber das Kirchenasyl innerhalb von drei Tagen verlassen.