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Flughafen Laage

Von Rostock aus ins Weltall – Studie gibt grünes Licht

Rostock / Lesedauer: 2 min

Starten von Rostock-Laage bald auch Raketen, Raumgleiter und Satelliten? Eine Studie vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zeigt jetzt, wie das umsetzbar ist.
Veröffentlicht:16.09.2020, 13:59

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Der Flughafen Rostock-Laage ist einer Studie zufolge geeignet, um auch als Weltraumbahnhof zu dienen. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden am Mittwoch vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Landtag in Schwerin vorgestellt.

„Der Flughafen hat die Grundvoraussetzungen für einen Weltraumflughafen, der als Startbasis für Trägerflugzeuge dienen kann, die Raketen oder Raumschiffe auf eine geeignete Höhe über der Ost- oder Nordsee bringen und von dort als fliegende Startrampe ihre Fracht per Luftstart – englisch Airlaunch – ins Weltall schießen”, sagte Sven Kaltenhäuser vom DLR-Institut und Leiter der Studie. Shuttels, die aus dem All zurückkehren, könnten ebenfalls in Rostock-Laage landen.

Das spricht für Rostock-Laage

Weltraumflughäfen als Basis für solche Fluggeräte würde in der Zukunft eine größere wirtschaftliche Bedeutung zugemessen, hieß es dazu vom Ministerium für Infrastruktur. Für Rostock-Laage als Weltraumflughafen spricht Kaltenhäuser zufolge die bereits vorhandene Infrastruktur, die für einen sogenannten „Spaceport” weiterentwickelt werden könne. „Er verfügt über erschlossene Flächen für einen Ausbau als Industrie- und Gewerbestandort für Luft- und Raumfahrtfirmen und hohe Sicherheitsstandards aufgrund der bereits vorhandenen militärisch-zivilen Nutzung. Darüber hinaus sind geeignete Lufträume vorhanden, in denen die Raumfahrzeugsysteme sicher fliegen können.“

DLR-Experten schlagen Start für 2023 vor

Für die Landesregierung ist die Studie eine Ermutigung, wie das Verkehrsministerium mitteilte. Allerdings zeige die Untersuchung auch, dass es bundesrechtlicher Rahmenbedingungen bedürfe, bevor Weltraumstarts von Deutschland aus möglich sind, hieß es. Vor allem die Einbindung möglicher Raktenstarts und von Flügen ins beziehungsweise aus dem Weltall müssten in den Luftraum geregelt werden.

„Wir werden uns für die Schaffung solcher gesicherter Rahmenbedingungen einsetzen“, sagte Ina-Maria Ulbrich, Staatssekretärin im Verkehrsministerium. „Es geht nicht um ein deutsches Cape Canaveral, sondern primär um unbemannte kleine Raketen, die von sicheren Gebieten über dem Meer aus mit Satelliten ins All starten.“

Die DLR-Wissenschaftler empfehlen ein Pilotprojekt mit dem Ziel, einen ersten Start bis 2023 vorzubereiten und internationale Partnerschaften zu Spaceports zu vereinbaren.

Die Studie ist hier einzusehen.