StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernUpdate: Amthor und seine Aussagen zu Nord Stream 2

Pipeline-Projekt

Update: Amthor und seine Aussagen zu Nord Stream 2

Berlin / Lesedauer: 2 min

Nach der Vergiftung von Alexej Nawalny haben sich viele deutsche Politiker für ein Ende der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 ausgesprochen. Der CDU-Abgeordnete Philipp Amthor sieht sich in der Sache missvertanden.
Veröffentlicht:04.09.2020, 17:52
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Zahlreiche Medien hatten berichtet, der Ueckermünder CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor sei nach der Vergiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny offen für einen Baustopp beim Pipeline-Projekt Nord Stream 2. „Wir dürfen nicht zulassen, dass eine Vollendung von Nord Stream 2 von russischer Seite als Bestätigung des menschenverachtenden und völkerrechtsunfreundlichen Kurses von Wladimir Putin verstanden wird”, sagte er der „Frankfurter Allgemeiner Zeitung”. Amthor hat sich nun bei der Nordkurier-Redaktion gemeldet: Er sieht sich missverstanden. 

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Er habe sich aber keineswegs für einen Bau-Stopp ausgesprochen, so Amthor gegenüber dem Nordkurier und mit Blick auf seinen eigenen Wahlkreis, durch den auch die Anschlusspipeline EUGAL verläuft. In der Abwägung dürfe nicht vergessen werden, dass hinter Nord Stream 2 auch berechtigte deutsche Interessen stünden. Nord Stream 2 soll russisches Erdgas für Deutschland und Europa heranschaffen. Die aktuellen Geschehnisse erforderten deshalb eine „klare Antwort Deutschlands und der Europäischen Union”, so Amthor. Die müsse auch dazu führen, dass eine Vollendung des Bauprojektes auf russicher Seite nicht als Bestätigung der aktuellen Politik verstanden werde.

In Mecklenburg-Vorpommern stehen sowohl die Landesregierung als auch die Opposition hinter dem Pipeline-Projekt. Die Gasleitung durch die Ostsee soll in Lubmin bei Greifswald das Festland erreichen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich für das Projekt ausgesprochen.

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