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Zu viel Unterricht?

Trotz Lehrermangels arbeiten Tausende Lehrer in Teilzeit

Schwerin / Lesedauer: 1 min

Das Land sucht händeringend nach Pädagogen. Doch die, die schon in MV arbeiten, tun das oftmals gar nicht in Vollzeit. Warum ist das so?
Veröffentlicht:17.07.2018, 07:49
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Trotz Lehrermangels arbeiten Tausende Pädagogen in Mecklenburg-Vorpommern nur Teilzeit. Im gerade zu Ende gegangenen Schuljahr wurden an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen im Nordosten 5431 Teilzeitverträge mit Lehrkräften abgeschlossen, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervorgeht, die am Montag in Schwerin veröffentlicht wurde.

Im Schnitt leisteten die Teilzeitlehrer 18,6 Wochenstunden. Vollzeit bedeutet zum Beispiel für einen Lehrer an der Regionalen Schule oder am Gymnasium 27 Unterrichtsstunden pro Woche. Grundschullehrer müssen 27,5 Stunden unterrichten.

Grundschullehrer mit bundesweit niedrigstem Regelstundenmaß

Die Fraktionsvorsitzende der Linken, Simone Oldenburg, sagte, die große Zahl der in Teilzeit arbeitenden Lehrkräfte sei alarmierend. Die Unterrichtsverpflichtung im Land sei zu hoch, die Lehrer würden verschlissen. „Sicher gibt es Lehrerinnen und Lehrer, die bewusst und gerne ihre Arbeitszeit verkürzen, aber wenn fast die Hälfte der Lehrkräfte lediglich in Teilzeit arbeitet, dann stimmt etwas nicht im System“, sagte die Oppositionspolitikerin.

Eine Sprecherin des Bildungsministeriums sagte, bei den Pflichtstunden für die Lehrer gelte für die Grundschullehrer in MV das bundesweit niedrigste Regelstundenmaß. Bei den anderen Schularten rangiere das Land im Mittelfeld. Sie verwies auch auf Verbesserungen für die Lehrer in den vergangenen Jahren. So habe es Anrechnungsstunden gegeben sowie zusätzlichen Stellen für Vertretung und Inklusion, ein Gesundheitsprogramm und gezielte Fortbildungsangebote.