StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernSender in MV zittern wegen des Radio-Streits

Ex-Minister soll vermitteln

Sender in MV zittern wegen des Radio-Streits

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Die mögliche Abschaltung von Radio-Sendeanlagen beschäftigt weiterhin Politik und Sender. Der Streit eskaliert und könnte in MV sogar Auswirkungen auf die Hanse Sail haben.
Veröffentlicht:16.06.2018, 07:06

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Nun soll es also ein Ex-Politiker richten: Im Streit um den Verkauf der UKW-Sendeanlagen ist der ehemalige Kanzleramtsminister Friedrich Bohl (CDU) als Vermittler zwischen den Antenneneigentümern und den Sendernetzbetreibern eingesetzt worden.

Schafft Friedrich Bohl es nicht, eine Einigung herbeizuführen, will die Bundesnetzagentur regulierend eingreifen, heißt es. Eine Lösung werde aber bereits in den nächsten Tagen erwartet.

Investoren wollen mehr Geld

Der Streit war entfacht, nachdem 2017 bundesweit viele hundert Sendeanlagen verkauft worden waren. Der Bund hatte damit die Monopolstellung des früheren Netzbetreibers Media Broadcast, einst Tochter der Deutschen Telekom, beendet. Die Antennen gingen an neue Besitzer, bei denen es sich zum Teil um Finanzinvestoren handelt.

Und die wollen vor allem eines: mehr Geld verdienen. Dazwischen stehen die Sendenetzbetreiber, die an den Besitzer die Miete zahlen und diese Kosten an die Sender weiterreichen. Bis zu 30 Prozent sollen Sender künftig berappen, heißt es. In Einzelfällen würden Finanzinvestoren sogar um die 500 Prozent mehr verlangen.

Radiosender in MV

Bei den Radiosendern in Mecklenburg-Vorpommern geht das Zittern erst einmal weiter. „30 Prozent mehr für die gleiche Leistung – das wäre wirtschaftlich richtig schlimm“, sagte Robert Weber, Chef von „Antenne MV“. Schon jetzt zahle sein Sender eine halbe Million Euro für die Nutzung von Antennen. Der Sender, so die Folge, müsste sich wohl aus Veranstaltungen wie der Hanse Sail oder dem MV-Tag zurückziehen.

Eine Übergangsregelung, wonach Media Broadcast maximal bis zum 30. Juni 2018 übergangsweise den UKW-Sendernetzbetrieb für gut 40 öffentlich-rechtliche und private Sender fortsetzen will, ist jetzt bis Ende Juli verlängert worden. Was danach kommt, weiß niemand.