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Atommüll

Seenplatte könnte als Endlager in Frage kommen

Wredenhagen / Lesedauer: 2 min

Aktuell wird die Suche nach einem Atomendlager auf deutschem Gebiet intensiv vorangetrieben. Auch in Mecklenburg-Vorpommern kommen Standorte in Frage.
Veröffentlicht:08.07.2019, 12:14

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Ein Endlager direkt an der Grenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, oder in Ludwigslust-Parchim, irgendwo zwischen den Autobahnen 14 und 24? Es gibt der Antiatomorganisation „ausgestrahlt” zufolge mehrere mögliche Standorte, die dafür in Frage kommen könnten. Namentlich sind das Werle und Kraak, beide im Kreis Ludwigslust-Parchim und Wredenhagen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Hinzu kommt noch eine größere Region im Süd-Westen des Landes, die eine, für ein Endlager wünschenswerte Tongesteinmenge enthält. Belegt werden die Standorte mit Studien und Listen aus den Jahren 1974 bis 1995.

Eine Karte, auf der auch die Standorte in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet sind, wird durch „ausgestrahlt” verbreitet. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist aktuell mit der Suche nach einem Endlager in Deutschland betraut. BGE-Pressesprecherin Monika Hotopp will sich auf Nordkurier-Nachfrage gar nicht zu dieser Karte und den vermerkten Standorten äußern.

Atombehörde nutzt andere Karten

„Das sind nicht die Daten, mit denen wir arbeiten, deswegen besitzt sie auch keine Aussagekraft”, so Hotopp. Die BGE erarbeitet seit 2017 einen Standort für ein mögliches Endlager. „Wir haben auf einer weißen Karte begonnen, also ganz von vorne. Zunächst haben uns die geologischen Dienste der Länder ihre aktuellsten Daten geschickt, mit denen wir jetzt Standorte und Regionen ausschließen.”

Der Verein „ausgestrahlt” hingegen macht auch keinen Hehl daraus, dass die Karte auf älteren geologischen Studien basiert und eine Prognose zu den Regionen liefern soll, „die nach den ersten offiziellen Gebietsausschlüssen voraussichtlich im Verfahren bleiben werden.” Dass die Studien nicht aktuell sind, ist für „ausgestrahlt”-Sprecher Jochen Stay einem Bericht der "Ostsee Zeitung" zufolge kein Problem: „Die Geologie im Boden hat sich seither ja nicht verändert.”

Bis 2020 dauert dieser Prozess noch an, dann will das BGE eine erste eigene Karte mit potenziellen Standorten für den Atommüll veröffentlichen. Spätestens 2031 soll ein finaler Standort gefunden worden sein. Unterirdisch muss es sein, mindestens 300 Meter unter der Erde und eine 100 Meter dicke Schicht aus Salz- oder Tongestein soll das Endlager umhüllen.