StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernSchon wieder Wölfe? Rinderherden kommen nicht zur Ruhe

Dritter Vorfall in drei Nächten

Schon wieder Wölfe? Rinderherden kommen nicht zur Ruhe

Grebs-Niendorf / Lesedauer: 1 min

Zunächst wurde ein Ochse mutmaßlich von Wölfen gerissen, dann geriet eine Herde in Panik – nun der nächste Vorfall. Der dritte in drei Nächten, alle beim selben Agrarbetrieb.
Veröffentlicht:11.08.2017, 09:09
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Die Rinder der Niendorfer Landerzeugergesellschaft im Kreis Ludwigslust-Parchim kommen nach den mutmaßlichen Wolfsattacken nicht zur Ruhe. „Wir hatten in der Nacht wieder einen Vorfall bei den Jungtieren, hinter dem die Raubtiere stecken können”, sagte Betriebsleiter Hans-Werner Mau am Freitag in Schlesin, einem Ortsteil von Grebs-Niendorf nahe Ludwigslust.

Der Weidezaun sei früh wieder auf einem Stück niedergetrampelt und Rinder zusammengetrieben gewesen. Es war der dritte Vorfall in drei Nächten. Im Gegensatz zu Mittwoch, als ein 400 Kilogramm schwerer Ochse vermutlich von Wölfen getötet worden war, sei dieses Mal kein Rind verletzt worden. Auch auf dem Darß könnte es zu einem Wolfsangriff gekommen sein.

Die Weiden mit 170 Tieren liegen in Nachbarschaft von Wolfsrudeln in der Lübtheener und der Kalißer Heide. Mau forderte wirksame Gegenmaßnahmen, um weitere Wolfsattacken auf Nutztiere zu verhindern. „Wer totalen Wolfsschutz fordert, muss auch den ganzen zusätzlichen Aufwand bezahlen.” So habe der Betrieb große Eisengitter aufbauen müssen, um die wohl von Wölfen zusammengetriebenen Herden voneinander zu trennen. „Da waren sechs Leute fast einen Tag beschäftigt.”

Nach Angaben des Agrarministeriums hatten im Nordosten 2016 Wölfe bei 14 Angriffen 72 Nutztiere getötet. Das waren fast doppelt so viele getötete Tiere wie in den Jahren davor. 2017 wurden bis Mai bei Wolfsattacken 39 Schafe, Rinder und andere Nutztiere getötet und verletzt.