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Manuela Schwesig

MV ist das gesündeste Bundesland in der Corona-Krise

Schwerin / Lesedauer: 3 min

Ein selbstbewusster Auftritt der Regierungschefin: Die in MV ergriffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Krise seien „richtig und wichtig“, sagte Schwesig – und preschte bundesweit voran.
Veröffentlicht:29.07.2020, 06:03

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Am kommenden Montag startet Mecklenburg-Vorpommern als erstes Bundesland in das neue Schuljahr. Mit Hygienemaßnahmen und festen Lerngruppen soll eine „sichere Schule“ gewährleistet werden – doch damit nicht genug: Um Schüler und Lehrer zusätzlich zu schützen, hat das Landeskabinett am Dienstag reagiert und die Quarantäne-Regeln für Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten als erstes Bundesland verschärft. Konkret: Rückkehrer sollen die häusliche Quarantäne in MV künftig erst durch einen zweiten negativen Test auf das Virus verkürzen können. Bei Einreise aus einem solchen Gebiet solle ein erster Test genommen werden, nach fünf bis sieben Tag dann ein zweiter, kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) auf der Landespressekonferenz an. Erst wenn zwei Tests negativ seien, könne die Quarantäne frühzeitig beendet werden.

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Bereits ab Donnerstag sollen die neuen Standards für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten gelten, ergänzte Gesundheitsminister Harry Glawe. Bei der Finanzierung der Tests, die von den Gesundheitsämtern organisiert würden, trete das Land in Vorleistung – „bis in etwa 8 bis 10 Tagen der Bund mit einer deutschlandweiten Lösung“ soweit sei.

Sollte der Bund allerdings nicht den zweiten Test nach fünf bis sieben Tagen zur Pflicht machen, würde MV an diesem trotzdem festhalten. „Wir sind das gesündeste Bundesland in der Corona-Krise. Wir treten für eine sichere Schule, einen sicheren Tourismus und ein sicheres Leben ein – unsere Regeln sind wichtig und richtig“, verwies die sozialdemokratische Ministerpräsidentin zum wiederholten Mal auf die seit Beginn der Corona-Pandemie niedrigsten Infektionszahlen in MV.

Appelle an Urlauber

Um die Bürger Mecklenburg-Vorpommerns auf dem Weg durch die Corona-Krise mitzunehmen, setzt die Ministerpräsidentin – ganz Landesmutter – auf einen Mix aus Lob und Strenge: Auf der einen Seite lobte Schwesig die Menschen für Disziplin und Engagement während der Pandemie, auf der anderen Seite appellierte die SPD-Politikerin mit mahnenden Worten, auf „unnötige Reisen“ zu verzichten. Motto: In MV ist es doch am schönsten – und am sichersten.

Und noch einen Appell formulierten Schwesig und Glawe – und nahmen die Bürger damit in die Pflicht: „Seien Sie ehrlich und melden Sie sich bei den Gesundheitsämtern, wenn Sie aus einem Risikogebiet zurückkehren.“ Als Risikogebiet gelten Staaten und Regionen, in denen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Dazu gehören unter anderem beliebte Urlaubsländer wie die Türkei und Ägypten. Glawe wollte in dem Zusammenhang nicht ausschließen, dass der Bund künftig über die Flugtickets von Urlaubern ermittelt, wer aus einem Risikogebiet einreist.

In MV selbst wurden am Dienstag vier neue Corona-Fälle gemeldet. Sie traten in Schwerin, im Landkreis Ludwigslust-Parchim und zwei im Landkreis Vorpommern-Greifswald auf. Die Neuinfektionen stünden laut Landesamt für Gesundheit und Soziales in keinem Zusammenhang mit in den vergangenen Tagen aufgetretenen Fällen.