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Warnstreiks in MV

Müssen Kinder trotz Streik bei Bus und Bahn in die Schule?

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Am Donnerstagmorgen wird im öffentlichen Nahverkehr gestreikt. Jetzt ist bekannt, welche Städte davon verschont bleiben. Alle anderen Schüler sollten sich lieber vorher Gedanken machen.
Veröffentlicht:15.01.2020, 16:49

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Am Donnerstagmorgen will Verdi Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr durchführen. Aber was machen dann Schüler, die nicht mit ihrem Bus oder der Bahn in die Schule fahren können? Dürfen sie zu Hause bleiben? Müssen sie von ihren Eltern zum Unterricht gefahren werden? Und: Können Lehrer die Schulstunden wegen der Streiks einfach ausfallen lassen?

+++Aktuell vom Donnerstag: Nichts geht mehr im Busverkehr – Verdi-Streik hat begonnen+++

Die Antworten darauf liefert das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. In einer aktuellen Mitteilung des Ministeriums heißt es: Schüler, die wegen zu großer Entfernungen auf Busse oder Straßenbahnen angewiesen sind, um in die Schule zu gelangen, sind entschuldigt, wenn keine Busse oder Straßenbahnen fahren.

Der Unterricht findet statt

Der Unterricht in den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern finde jedoch statt. Ratsam sei es, die Schule vorher zu benachrichtigen, wenn Schüler bei Warnstreiks im Bus- und Straßenbahnverkehr Schwierigkeiten haben, rechtzeitig oder überhaupt zur Schule zu gelangen.

Schüler die sich jetzt denken „Ich fahre immer zwei Stationen mit dem Bus. Der Bus fährt nicht. Die Entfernung ist zu groß. Ich mach blau”, sind allerdings auf dem Holzweg. Das Ministerium bezieht sich mit den Regelungen ausdrücklich auf Schüler, die wirklich den Bus brauchen, um in die Schule zu gelangen. Sie dürfen dieser also nur fernbleiben, wenn es für sie ohne den Bus wirklich nicht möglich ist, sie zu erreichen. Alle anderen können einfach ein bisschen früher aufstehen oder auch mit dem Fahrrad zur Schule fahren.

Streik in Rostock – in Neubrandenburg und Schwerin nicht

Die Warnstreiks finden von Betriebsbeginn an bis etwa 10 Uhr in großen Teilen von Mecklenburg-Vorpommern statt. Die meisten betroffenen Fahrgäste werden wohl in Rostock zu erwarten sein. Nach Angaben der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) müssen rund 45.000 Menschen ohne öffentlichen Nahverkehr zurechtkommen.

Bei den Verkehrsbetrieben von Neubrandenburg und Schwerin wird dagegen laut Verdi nicht gestreikt. Auch im Greifswalder Umland laufe alles wie gewohnt. Denn die dortigen Verkehrsbetriebe gehören nicht zum Tarifvertrag Nahverkehr in Mecklenburg-Vorpommern. In allen anderen Landkreisen müsse – auch nach dem Ende der Streiks – mit erheblichen Schwierigkeiten gerechnet werden. Darin eingeschlossen der Überlandverkehr, der oben genannte Städte anfährt oder von dort startet.